TÜV Rheinland erweitert Prüfprogramm zur Qualitätssicherung von Photovoltaik-Komponenten

Die weltweit installierte Photovoltaik-Leistung betrug Ende 2015 nach Angaben von Solar Power Europe rund 233 Gigawatt. Längst haben Investoren das wirtschaftliche Potenzial dieser Technologie erkannt.

„Damit die Risiken einer solchen Investition begrenzt bleiben, ist eine umfassende Prüfung aller Komponenten im Vorfeld, aber auch nach der Installation einer Photovoltaik-Anlage notwendig“, sagt Guido Volberg vom TÜV Rheinland (Köln). Das Unternehmen hat daher sein Prüfprogramm zur Qualitätssicherung von PV-Komponenten erweitert.

Qualitätssicherungs-System besteht aus drei Teilbereichen
Da die gängigen Normen für Photovoltaik-Komponenten zwar die Mindestanforderungen an Sicherheit, jedoch keine detaillierten Methoden zur Evaluierung der Qualität beinhalten, hat TÜV Rheinland ein Prüfkonzept entwickelt, das erhöhte Qualitätsanforderungen an die Komponenten stellt. Das Programm gliedert sich in drei Teilbereiche: Maintenance, Pre-Installation und Qualifikation.

Maintenance-Programm
Beim Maintenance-Programm unterstützt TÜV Rheinland Investoren und Projektentwickler bereits in der Planungsphase. „Ein wichtiger Gesichtspunkt ist hierbei der Standort der Anlage und die daraus resultierenden Anforderungen an die Komponenten“, so Volberg. „Beispielsweise sollten Photovoltaik-Komponenten in landwirtschaftlicher Umgebung gegen Korrosion durch Ammoniak oder in Meeresnähe gegen salzhaltige Luft beständig sein. Das Programm sieht zudem eine Bewertung der Komponenten vor Ablauf einer üblichen Garantiezeit vor. Diese Bewertung erfolgt durch Vorort-Prüfungen sowie Prüfungen im Labor mit aus dem Feld entnommenen Mustern.“

Pre-Installationsprogramm
Das Pre-Installationsprogramm richtet sich an PV-Hersteller und Installateure. Es soll sicherstellen, dass die gelieferten Komponenten die spezifizierten und/oder zertifizierten Eigenschaften tatsächlich vorweisen.

Qualifikationsprogramm
Das Qualifikationsprogramm besteht aus drei Bausteinen: aus erweiterten Stresstests sowie Eignungstests für besondere Einsatzorte wie zum Beispiel Wüste, aus regelmäßigen Prüfungen der Qualität und aus Fertigungsaudits mit erhöhter Frequenz und unter Beachtung besonderer Anforderungen.
Diese Bausteine sollen die Anforderungen an die Komponenten über den kompletten Fertigungszeitraum sicherstellen.

TÜV Rheinland auf der Intersolar Europe 2016: A2.175

20.06.2016 | Quelle: TÜV Rheinland | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen