Neue Solar-Moskitofalle könnte wirksame Waffe gegen Malaria, Dengue- und Zika-Epidemie werden

Eine mit Photovoltaik betriebene Moskito-Falle konnte die Mücken-Population auf der kenianischen Insel Rusinga um 70 % dezimieren. Daraufhin gingen die Malaria-Infektionen gingen 30 % zurück. Das zeigten Forscher der Universität Wageningen (NL), des Kenyan International Centre of Insect Physiology and Ecology (ICIPE) und des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH).

Die neuartigen Moskitofallen könnten sich auch als wirksames Mittel gegen die Ausbreitung der Dengue- und Zika-Epidemie erweisen, berichtet das Swiss TPH.

Solar betriebener Ventilator saugt die Mücken ein
Die Moskitofalle ködert die Tiere mit einem menschenähnlichen Duftstoff. Ein mit Solarenergie betriebener Ventilator erzeugt einen Luftstrom und saugt die Tiere in die Falle.

Die Studie ist die erste, die eine Reduktion von Malaria-Infektionen beim Menschen durch Moskito-Fallen belegt. Somit könnte sich die Falle als ein wichtiges Instrument bei der Eliminierung der Malaria erweisen, betont das Swiss TPH.

„Die Falle tötet die Tiere ganz ohne den Einsatz von Insektiziden“, sagt Studienleiter Willem Takken von der Universität Wageningen. „Die Moskitos haben so keine Chance, Resistenzen gegen ein Insektizid herauszubilden. Die Umwelt wird nicht belastet.“

Solarmodule liefern zusätzlich Strom für Hausbeleuchtung
Insgesamt installierten die Forscher 4.500 Photovoltaik-Fallen. Die Solarmodule liefern außerdem Strom für eine Deckenbeleuchtung im Haus. An einer Batterie lassen sich zudem Mobiltelefone aufladen. Auch dank dieses Zusatznutzens stießen die Moskitofallen auf hohe Akzeptanz auf der Insel.

Die Falle lockt nicht nur die Anopheles, die Überträgerin der Malaria, an. „Auch die Aedes aegypti, Überträgerin des Zika-Virus oder des Dengue-Fiebers, werden von menschlichen Gerüchen angezogen und lassen sich mit dieser Falle wirksam bekämpfen“, sagt Tom Smith vom Swiss TPH. Damit könnte die Falle auch zur Eindämmung der Zika- und Dengue-Epidemien eingesetzt werden.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht.

13.08.2016 | Quelle:Schweizerisches Tropen-und Public-Health-Institut, Swiss TPH  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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