Pumpspeicher unter Tage in Bottrop

Themenbereich Umwelt & Wasser
Solarthemen 478. Die mögliche Nachnutzung eines Berg­wer­kes als Pumpspeicherkraftwerk wird am Beispiel der Zeche Prosper Haniel in Bottrop näher geprüft.

Eine Machbarkeitsstudie zur Nutzung von Bergwerken als unterirdische Pumpspeicherkraftwerke, die vom Land NRW und der Europäischen Union mit 1,3 Millionen Euro gefördert wurde, liegt bereits vor. Sie konzentrierte sich auf zwei Standorte, von denen in der Studie die Zeche Prosper Haniel empfohlen wird. Professor André Niemann vom Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen erklärt: „Die Ergebnisse stimmen zunächst optimistisch: Der Standort Prosper Haniel ist von seinen Rahmenbedingungen grundsätzlich technisch und geologisch geeignet.“ Die Kosten von 600 bis 2400 Euro je kW seien mit oberirdischen Pumpspeicherkraftweren vergleibar. Die Akzeptanz von unterirdischen Pumpspeicherkraftwerken sei allerdings hoch. Wirtschaftlich lohnen würde sich ein solches Speicherkraftwerk aber nicht, sagt Niemann, denn die regulatorischen Rahmenbedingungen seien wie für andere Speicher zu ungünstig. Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel erklärt, „die Vision eines Pumpspeicherwerkes unter Tage“ könne ein wichtiger Baustein für den Umbau des Energiesystems sein: „Prosper Haniel könnte so vom Bergwerk zum Kraftwerk und zur Batterie werden.“ Unterirdische Anlagen wie diese seien außer im Ruhrgebiet nur an sehr wenigen Standorten in Deutschland realisiertbar, so Remmel: „Schon darum haben wir eine besondere Verpflichtung, das Vorhaben fortzusetzen.“ Land und Bund fördern die nächste Realisierungsstufe mit knapp 850000 Euro. Am Standort Prosper Haniel sollen nun die Eignung und die Rahmenbedingungen für die Nutzung als unterirdischer Pumpspeicher ausgearbeitet werden, um Informationen für eine Investitionsentscheidung und eine Risikoabschätzung zu erhalten. Text: Andreas Witt Foto: Umweltministerium NRW

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