Meyer Burger startet Restrukturierungsprogramm und will 250 Stellen abbauen
Dieses Programm habe zum Ziel, das gesamte Unternehmen umfassend in seinen strategischen Technologiebereichen mit Fokus auf die Photovoltaik-Anwendungsmärkte zu stärken und die Flexibilität gegenüber den oftmals herausfordernden Hightech-Absatzmärkten zu erhöhen.
Strukturbereinigungen und Kapazitätsanpassungen aufgrund der Lage der Solar-Industrie
Weiter werde das globale Service-Geschäft verstärkt und innerhalb der lokalen Kunden- und Anwendungsmärkte individuell ausgebaut. Durch das Strukturprogramm sollen die operativen Gesamtkosten um rund 50 Millionen Schweizer Franken gesenkt werden.
Meyer Burger habe in den vergangenen fünf Jahren aufgrund der äußerst herausfordernden Situation in der Solar-Industrie bereits zahlreiche Maßnahmen zur Senkung der operativen Kosten, Strukturbereinigungen und Kapazitätsanpassungen durchgeführt und das Niveau beim Personal- und Betriebsaufwand von 330 Millionen Schweizer Franken im Geschäftsjahr 2011 um über 36 % auf 210 Millionen Schweizer Franken für das Geschäftsjahr 2015 reduziert.
Im ersten Halbjahr 2016 hat Meyer Burger erstmals seit 2012 auf Stufe EBITDA wieder die Gewinnzone erreicht. Das positive EBITDA von 6.2 Millionen Schweizer Franken und auch der positive operative Cashflow von 15,4 Millionen Schweizer Franken im ersten Halbjahr 2016 bestätigten den eingeschlagenen Weg und den Turnaround der Gesellschaft. Damit das Unternehmen langfristig und nachhaltig auch auf Stufe Nettoergebnis die Gewinnschwelle erreichen kann, seien jedoch weitere umfassende Strukturanpassungen notwendig.
Das mittel- und langfristige Ziel sei, das gesamte Unternehmen in den strategischen Technologiebereichen mit Fokus auf die Anwendungsmärkte in der Photovoltaik zu stärken und die Flexibilität hinsichtlich kurzfristiger Marktveränderungen durch industrieführende und produktionsgeprüfte Technologien und Produkte sowie einem verstärkten lokalen Service-Geschäft zu erhöhen.
Kostensenkungsmaßnahmen sollen bis Jahresende 2016 abgeschlossen werden
Die Organisationsstrukturen und Produktionseinheiten an den Technologie- und Produktionsstandorten werden weiter optimiert und auf die Kerntechnologien ausgerichtet, so das Unternehmen.
Personalbestand soll um rund 250 Stellen beziehungsweise 16 % gesenkt werden
Zudem würden in Asien weitere Kapazitätsanpassungen vorgenommen. Die Abteilung für Forschung und Entwicklung, die weltweite Verkaufs- und Serviceorganisation, wie auch gewisse Teile des Produkteportfolios würden weiter gestrafft. Insgesamt sollen die Maßnahmen zu einer sehr schlanken Unternehmensstruktur führen.
Durch die Maßnahmen des Strukturprogramms werde der Personalbestand gegenüber Jahresmitte 2016 bis zum Jahresende 2016 nochmals um rund 250 Stellen oder 16 % gesenkt.
Ein Drittel davon betreffe Stellen in der Schweiz, insbesondere am Standort Thun. In der Schweiz starte zusammen mit den Arbeitnehmervertretern ein entsprechendes Konsultationsverfahren.
Wo immer möglich werde der Abbau über natürliche Fluktuationen oder auch vorzeitige Pensionierungsregelungen erfolgen. Allerdings würden wahrscheinlich Kündigungen für etliche Mitarbeitende nicht zu umgehen sein. Meyer Burger bedauere die damit verbundenen Auswirkungen auf die betroffenen Personen und wird die Maßnahmen möglichst sozial verträglich umsetzen.
Die außerordentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Strukturprogramm würden die Jahresrechnung 2016 einmalig mit rund 3 bis 4 Millionen Schweizer Franken belasten.
„Die Verbesserungen im ersten Halbjahr 2016 seitens der Absatzmärkte aber auch in Bezug auf die operativen Ergebnisse waren sehr erfreulich. Dennoch müssen wir es schaffen, das Unternehmen auch auf Stufe Nettoergebnis nachhaltig wieder in die Gewinnzone zu bringen“, kommentiert Peter Pauli, CEO von Meyer Burger.
„Wir wollen unser Unternehmen für die Zukunft schlanker, flexibler und noch fokussierter auf die Highend-Anwendungsmärkte in der Photovoltaik ausrichten. Dazu sind leider auch einschneidende Maßnahmen in der Organisationsstruktur notwendig. Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht. Mit diesem neuen Strukturprogramm werden aber die Voraussetzungen geschaffen, dass Meyer Burger ihre operative Ertragskraft nochmals steigern kann und weiterhin von ihrer starken Marktposition profitiert.“
29.09.2016 | Quelle: Meyer Burger | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH