Energie-Trilemma Index Ranking 2016: Der globale Energiesektor setzt auf ausgeglichenen Energiemix

Der neue Energie-Trilemma-Index-Bericht, der am 11.10.2016 während des 23. World Energy Congress veröffentlicht wurde, zeigt, dass Länder verstärkt Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung bauen und dabei die drei Dimensionen des Energie-Trilemmas berücksichtigen: Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltfreundlichkeit.

Der Zugang zu Strom und sauberen Kochgelegenheiten hat sich für die 125 Index-Staaten deutlich verbessert. Der Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix stieg laut dem Bericht im Jahr 2015 auf 9,7 Prozent.
Der Trilemma Index 2016: Benchmarking the sustainability of national energy systems wurde vom Weltenergierat in Zusammenarbeit mit Oliver Wyman und Marsh & McLennan Companies Global Risk Center veröffentlicht. Er beinhaltet ein vergleichendes Ranking von 125 Ländern in Bezug auf ihre Fähigkeit, für ein sicheres, finanzierbares und ökologisch nachhaltiges Energiesystem zu sorgen.
„Energiezugang und Klimawandel waren noch nie so hoch platziert auf der Agenda wie jetzt nach der COP 21-Vereinbarung in Paris, der Aufnahme von Energie in die Entwicklungsziele der UN – auch innerhalb der G20 haben diese Themen viel Aufmerksamkeit erfahren“, sagt Joan MacNaughton, Executive Chair des World Energy Trilemma Reportes.

Diversifizierung im globalen Energiemix
„Diese Verschiebung der Energieprioritäten geht mit einer größeren Diversifizierung des globalen Energiemixes einher und trägt somit zur Versorgungssicherheit bei, bei gleichzeitiger Unterstützung von Nachhaltigkeit. Zusammen mit dem erhöhten Zugang zu modernen Energieservices – aktuell 85 Prozent verglichen mit 80 Prozent im Jahr 2000 – beweist dies, wie Energiepolitik insgesamt zu einer nachhaltigeren Welt führt.“
Lediglich 13 von 125 Ländern haben die AAA-Bewertung erhalten. „Deshalb werden wir weiterhin daran arbeiten, politischen Entscheidungsträgern Denkanstöße zu geben, die sie in ihrer Arbeit unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel Empfehlungen auf die Frage, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um Anreize für Investitionen und Innovation zu schaffen, um allen eine sichere Energie zu liefern, und dabei auch Klima-Herausforderungen zu berücksichtigen”, so MacNaughton.

9 der 10 leistungsfähigsten Länder liegen in Europa
Die Ergebnisse zeigen, dass 9 der 10 leistungsfähigsten Länder in Europa liegen und die Kooperation bezüglich langfristiger Energie- und Klimapolitik zum regionalen Erfolg führen kann.
Neuseeland schaffte es als führendes Land im Osten in die Top 10, und die Philippinen rangieren ganz oben bei der ökologischen Nachhaltigkeits-Dimension, und dies trotz des schnell wachsenden Energiebedarfs und einer energieintensiven Zukunft, der sich die asiatische Region insgesamt ausgesetzt sieht.

VAE „positiv zu beobachten“
Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas, die über etwa 50 Prozent der globalen Öl- und Gasressourcen verfügen, sind mit einer Veränderung und Reduktion der Energieintensität konfrontiert, um ihre schwache ökologische Leistung zu verbessern. Die Vereinigten Arabischen Emirate führen die Region mit ihren Veränderungsbemühungen an und positionieren sich in der Rubrik „positiv zu beobachten“.
Weiteres Ergebnis: In Lateinamerika muss die Politik den Fokus auf die Widerstandsfähigkeit des Systems bei extremen Wetterphänomenen und die eigene Energie-Equity legen. Uruguay belegt den ersten Platz in der Region nach einer erfolgreichen Energiewende.

Afrika: niedrigstes Niveau des Zugangs zu Energie
Für Afrika südlich der Sahara stehen Mauritius (49), Gabun (67) und Südafrika (84) an der Spitze im Ranking. Afrika weist noch immer das niedrigste Niveau des Zugangs zu Energie auf, obwohl ein riesiges Ressourcenkapital vorhanden sei und ein großes Potenzial für erneuerbare Energien bestehe, betont der Weltenergierat.

G7-Staaten auf der „negativ zu beobachten“-Liste
Mehrere G7-Staaten stehen auf der „negativ zu beobachten“-Liste, wie Deutschland, die USA und Großbritannien. Dies verdeutliche die Herausforderungen der traditionellen Industrieländer, die Übergangsphase innerhalb der großen Energiewende erfolgreich zu meistern, so der Bericht.
Weitere Informationen: www.worldenergy.org/

13.10.2016 | Quelle: Weltenergierat | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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