Steckerfertige Photovoltaik: DGS legt Positionspapier zum DKE-Workshop vor und fordert Bagatellgrenze und Verzicht auf Meldepflichten

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) geht am Montag, 21.11.2016 mit fundierten Positionen in den Normungs-Workshop der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE).

Zu der Veranstaltung hatten DKE/VDE auch Hersteller und Befürworter eingeladen. Der Workshop gilt als Auftakt eines „Runden Tisches“ der nach langen kontroversen Diskussionen konkrete Schritte im Normprozess zu steckerfertigen Photovoltaik-Anlagen erarbeiten soll.
Unter dem Titel „Grünes Licht für Stecker-Solar-Geräte“ begründet die DGS-Arbeitsgruppe PVplug nun ihre zentralen Positionen.
Wichtigste Forderungen des Positionspapiers sind die Einführung einer Bagatellgrenze bis 2,6 Ampere für den Anschluss von Stecker-Solar-Geräten und ein Verzicht auf Meldepflichten für Anlagen bis 800 Watt.
Die Forderungen fußen auf einer Vielzahl wissenschaftlicher Gutachten, betont die DGS. Ergänzt wurden diese durch eigene Messungen in den Laboren der HTW Berlin. Die Auswertung der Untersuchungen zeige: Auch in Deutschland bestehe keine Gefahr beim Anschluss sicherer Stecker-Solar-Geräte, sofern Leistungsgrenzen eingehalten werden.

Stecker-Solar-Geräte sollen auch in Deutschland eingesetzt werden
Nach den Niederlanden, der Schweiz und Österreich sollte es daher nach Auffassung der DGS auch in Deutschland für alle Menschen die Möglichkeit geben, Stecker-Solar-Geräte ohne unangemessenen bürokratischen Aufwand in Betrieb nehmen zu können. Voraussetzung hierfür sei, dass die Forderungen der DGS im gegenwärtigen Normprozess umgesetzt werden.
„Wir bekommen mit dem Workshop nun erstmals ein Forum, um unsere Argumente den Normungsgremien strukturiert vortragen zu können, wir freuen uns daher sehr auf eine sachliche Diskussion“, sagt Marcus Vietzke, der Koordinator von PVplug.
„Verbraucherfreundliche Regelungen sind auf der Grundlage einer rationalen Sicherheitsanalyse möglich und zugleich auch nötig, um die Energiewende endlich auch in die Städte bringen zu können“, fasst Vietzke seine Erwartungen an die Diskussion zusammen.
PVplug ist eine Gruppe, welche die Barrieren für Stecker-Solar-Geräte abbauen und dadurch Pionierarbeit für die urbane Energiewende leisten möchte.
PVplug vereint die Kompetenz von Ingenieuren, Wissenschaftlern, Rechtsanwälten, Energiebloggern, Unternehmern, Fachjournalisten und PR-Arbeitern, die ehrenamtlich tätig sind. Konstituiert hat sich die Gruppe auf der Intersolar 2016, seitdem sind zahlreiche neue Mitglieder hinzugekommen. Seit August 2016 ist PVplug eine Arbeitsgruppe der DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.).
Die PVplug-Initiative wurde mit dem pv magazine award 2016 ausgezeichnet.

PVplug unterhält ein Informationsportal zu Stecker-Solar-Geräten: www.PVplug.de


21.11.2016 | Quelle: DGS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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