bne: Elektromobilität muss besser mit der Energiewirtschaft verzahnt werden

Dass die Elektromobilität in Deutschland nicht richtig in Schwung kommt, liegt aus Sicht des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne, Berlin) nicht nur am mangelnden Fahrzeugangebot.

„Anbieter von Dienstleistungen für Elektromobilität müssen sich durch ein Wirrwarr von Vorgaben kämpfen; Das macht es schwierig, einfache und kostengünstige Lösungen für die Kunden anzubieten“, sagt bne-Geschäftsführer Robert Busch. Laut bne wäre ein Grün- und Weißbuchprozess notwendig, um energiewirtschaftliche Vorgaben auf die neuen Anwendungen abzustimmen.

Vorschläge in einem Grundsatzpapier zusammengefasst
Der bne hat in einem Grundsatzpapier Vorschläge erarbeitet, um die Elektromobilität besser mit der Energiewirtschaft zu verzahnen und mehr Elektroautos auf die Straße zu bringen.
„Ein wichtiges Signal wäre es, die Hersteller darauf zu verpflichten, dass im Jahr 2025 mindestens 15 Prozent ihrer jährlich verkauften Wagen Elektroautos sein müssen“, so Busch. Bezogen auf Deutschland entspräche dies gemessen an heutigen Zulassungszahlen 450.000 Elektroautos pro Jahr. „Im Vergleich zum immer wieder diskutierten Zulassungsverbot ist eine Absatzvorgabe ein deutliches besseres Instrument.“

bne: Abrechnung von Ladevorgängen ist zu kompliziert
Aus bne-Sicht müssten zudem die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass Anbieter einfache und günstige Elektromobilitäts-Angebote für die Kunden entwickeln können. „Viele Prozesse etwa bei der Abrechnung von Ladevorgängen sind zu kompliziert und machen die Verfahren unnötig teuer“, betont Busch. Es müssten unterschiedliche Tarife zum Laden möglich und diese etwa mit dem normalen Stromliefervertrag für zu Hause kombiniert werden können.
„Roaming-Plattformen sollten flächendeckend und ohne überzogene Zusatzkosten dafür genutzt werden, öffentliche Ladepunkte in eine Flatrate oder einen privaten Liefervertrag einzubinden.“
Elektroautos können in Zukunft einen Zusatznutzen bringen, wenn die Antriebsbatterien als Flexibilitätsquelle eingesetzt werden. „Die Speicherkapazität von Elektroautos einzusetzen ist sinnvoll und kann dem Eigentümer sogar noch einen Zusatzerlös bescheren. Noch fehlen aber technische Standards für das Ansteuern der Batterien“, sagt Busch.

bne empfiehlt Basisversorgung mit Ladesäulen
Beim Thema öffentliche Ladeinfrastruktur empfiehlt das Grundsatzpapier, eine Basisversorgung mit Ladesäulen an Hauptfernstraßen und in ländlichen Regionen aufzubauen. Der Fokus sollte dabei auf dem Schnellladen liegen, um Wartezeiten zu vermeiden und die Akzeptanz beim Nutzer zu erhöhen.
Zum Grundsatzpapier Elektromobilität: www.bne-online.de/

15.12.2016 | Quelle: bne | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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