SolarPower Europe: Solarmodul-Produktion in der EU war 2016 rückläufig

Laut einem Bericht von SolarPower Europe (Brüssel, Belgien) ging die Produktionskapazität für Photovoltaik-Module in der Europäischen Union im vergangenen Jahr zurück. Das Produktionsvolumen sank sogar im zweistelligen Prozentbereich.

Die jährliche Produktionsleistung aller Modulfabriken in der EU summierte sich auf 6,7 Gigawatt, das sind 3 % weniger als 2015 (6,9 GW), berichtet der Verband.
Die Modulproduktion schrumpfte im selben Zeitraum um 16 %, von 3,2 GW (2015) auf etwa 2,7 GW (2016). Die Auslastung der Produktionsanlagen sank von 46 % auf 40 %.
Die Untersuchung zeigt auch, dass die Solarzellen-Produktion in Europa nach wie vor deutlich unter der Modulproduktion liegt, bei konstant etwa 1,8 GW. Diese Solarzellen werden vorwiegend von den Herstellern selbst weiter verarbeitet.
„Der Bericht zeigt, dass viele Modulfabriken in der EU einfach Geisterfabriken sind“, sagt Michael Schmela von SolarPower Europe.

Schmela: EU-Kommission sollte Mindestimportpreise abschaffen
„Es gibt mehrere Gründe für die Konsolidierung der europäischen Solarmodul-Industrie, unter anderem die eher geringe Photovoltaik-Nachfrage in Europa. Häufig sind die Modulfabriken auch zu klein, um bei Standard-Anwendungen im Wettbewerb mitzuhalten. Aber was den EU-Herstellern das Leben besonders schwer macht, ist der Mindestimportpreis für Solarzellen, der eigentlich billige asiatische Produkte, welche die Unternehmen brauchen, künstlich teuer macht.“
Wenn die EU-Kommission also wirklich Arbeitsplätze in der Modulproduktion halten wolle, müsse sie die Mindestimportpreise und sonstige Handelsmaßnahmen jetzt abschaffen, betont Schmela.
„Die Kommission hat kürzlich die Chance verpasst, die europäischen Modulhersteller zu unterstützen, als sie Empfehlungen bezüglich des Handelsstreits mit China machte“, ergänzt James Watson, Geschäftsführer von SolarPower Europe.
„Die vorgeschlagene Weiterführung der Antidumping- und Antisubventionszölle in den nächsten zwei Jahren wird den gesamten europäischen Solar-Sektor beeinträchtigen. Wenn Europa wirklich von kostengünstigem Solarstrom profitieren will, müssen Kommission und Mitgliedsstaaten ‚Nein‘ zu einer Aufrechterhaltung der Strafzölle sagen.“

19.01.2017 | Quelle: SolarPower Europe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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