Photovoltaik-Anlagen werden immer lukrativer; wie Handel, Gewerbe und Industrie profitieren können
In diesem Jahr rechne sich die klimafreundliche Investition sogar noch mehr, berichtet das Solar Cluster Baden-Württemberg: Die Preise für Solarstrom-Anlagen sind in den vergangenen 12 Monaten erneut um rund 10 Prozent gesunken.
Dennoch bleibt die Vergütung für den eingespeisten Solarstrom bei Anlagen unter 750 Kilowatt Nennleistung im ersten Halbjahr 2017 gleich hoch. Hinzu kommt: Der zum Jahreswechsel vielerorts gestiegene Strompreis macht den Eigenverbrauch finanziell attraktiver.
Jährliche Renditen von mindestens 5 Prozent möglich
„Errichtet ein Unternehmen eine Photovoltaik-Anlage und speist den Solarstrom vollständig in das öffentliche Netz ein, sind bereits jährliche Renditen von 5 Prozent möglich“, sagt Carsten Tschamber vom Solar Cluster. „Wer den Strom teilweise selbst verbraucht, kann den finanziellen Ertrag noch deutlich steigern.“ Photovoltaik lohne sich für Firmen aber auch aus einem anderen Grund: Ein Teil der Betriebskosten kann damit langfristig abgesichert werden.
Bundesweit stehen den über 3,5 Millionen Unternehmen laut Solar Cluster vier bis fünf Millionen Nichtwohngebäude zur Verfügung. Allein in Baden-Württemberg sind es rund 440.000. Dort gibt es oft große Dachflächen, ein guter Teil davon sind Flachdächer. Hinzu kommen unzählige Freiflächen in Industrie- und Gewerbegebieten, die als Konversionsflächen ausgewiesen sind.
Solarstrom deutlich günstiger als Strom vom Versorger
Der Strom aus einer Firmen-Photovoltaikanlage kostet je nach Größe inzwischen nur noch 5 bis 8 Cent pro Kilowattstunde und ist damit um einiges günstiger als Industrie- und Gewerbestrom, der mit 15 bis 18 Cent pro Kilowattstunde zu Buche schlägt. Was nicht selbst verbraucht werden kann, wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet oder direkt vermarktet.
Die Einspeisevergütung für Solarstrom aus neuen Dachanlagen auf Nichtwohngebäuden bis 100 kW liegt weiterhin bei 8,53 Cent pro kWh.
Vergütung bei Direktvermarktung
Investoren, die eine neue Photovoltaik-Anlage mit mehr als 100 Kilowatt Nennleistung errichten wollen, vermarkten den Solarstrom direkt. Auch hier ist die Vergütung unverändert geblieben. Nur Betreiber neuer Anlagen über 750 kW müssen seit diesem Jahr vor der Direktvermarktung an einer Ausschreibung teilnehmen, um die Förderung zu erhalten.
Eigenverbrauch steigert den Gewinn
Steigern können Unternehmen den finanziellen Ertrag durch Eigenverbrauch. Da die Last im Gegensatz zu Privatverbrauchern meist nur tagsüber anfällt und sich das mit dem Solarstrom-Ertrag deckt, sind auch ohne Speicher Eigenverbrauchs-Quoten von mindestens 70 Prozent möglich.
Solarstromspeicher können den Eigenverbrauch weiter erhöhen. Wenn durch sie teure Lastspitzen vermieden werden oder eine unterbrechungsfreie Stromversorgung benötigt wird, lohnen sie sich auch für Firmen.
07.03.2017 | Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH