Pilotprojekt zum Einsatz von Speichern im Netz

Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer, Osterhofens Bürgermeisterin Liane Sedlmeier und Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Reimund Gotzel (v.l.) vor dem Schrank mit dem Batteriespeicher zum Test in Langeniserhofen. Foto: Bayernwerk AG
Bayerns größter Verteilnetzbetreiber, die Bayernwerk AG, hat im Landkreis Deggendorf (Niederbayern) einen Test zur Einbindung größerer Speicherleistung im Stromnetz gestartet.

Als Projektziel von Distribat will der Netzbetreiber mehr über die Auswirkungen und die Chancen künftig steigender Speicherleistung für eine sichere Stromversorgung erfahren.
In einem ausgewählten Niederspannungsnetz in der Gemeinde Langenisarhofen wurden insgesamt drei Speichereinheiten mit einer Kapazität von jeweils 22,5 Kilowattstunden installiert. Die Schwerpunkte der Untersuchung sind zum einen, die Auswirkungen einer wachsenden Zahl an Speichern auf das Stromnetz zu erfassen und auszuwerten. Zum anderen stehen die Bedürfnisse der Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen nach einer Optimierung des Eigenbedarfs und mehr lokaler Unabhängigkeit im Fokus. Das Bayernwerk erwartet durch den netzdienlichen Einsatz von Speichern langfristig steigende Chancen zur Anbindung dezentraler Erzeugungsanlagen sowie die Reduktion aufwändiger Netzausbaumaßnahmen. „Die Möglichkeiten werden wir im Testgebiet Seebach nun konkret in der Praxis zusammen mit unseren Kunden betrachten. Die Ergebnisse werden jedoch für das Netz der Zukunft im gesamten Bayernwerk-Netzgebiet relevant sein“, sagte Bayernwerk-Chef Reimund Gotzel.
Die Bayernwerk Netz GmbH hat inzwischen rund 270.000 Erneuerbare-Energien-Anlagen und etwa 5.000 dezentrale Speicher integriert. Um die Auswirkungen der steigenden dezentralen Einspeisung zu untersuchen, wurde 2010 mit der Installation leistungsfähiger Messsysteme das SmartGrid-Projekt „Netz der Zukunft“ im Gebiet zwischen Seebach und Osterhofen ins Leben gerufen. Das gesamte Testgebiet umfasst eine Fläche von etwa elf mal 15 Kilometern. Es weist eine ausgesprochen hohe PV-Dichte auf. Aus diesem Grund ist die Region prädestiniert für die Umsetzung des Distribat-Projektes. Die lokale Analyse des Netzbetriebs beeinflusst seit Jahren die Netzplanung des Unternehmens. Im Zuge der Tests sind bislang zahlreiche technische Neuerungen in der Praxis erstmals getestet worden. Zuletzt ist der weltweit erste Regelbare Ortsnetztransformator der zweiten Generation vom Bayernwerk in Betrieb genommen worden.

5.9.2017 | Quelle: Bayernwerk AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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