Biogasanlagen günstig flexibilisieren

Solarthemen. Biogasanlagen mithilfe gezielter Fütterung preisgünstig zu flexibilisieren, ist das Ziel des jetzt gestarteten Projektes OptiFlex. Den Grundstein für das Verfahren legte das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) mit seinem Prozessmodell für die sogenannte prädiktive (vorhersagbare) Fütterung. Nach diesem Modell geben Netzfahrpläne den zu erwartenden Stromverbrauch vor. Ein Optimierungsalgorithmus ermittelt dann die optimale Fütterungsmenge und das Mischungs­­ver­hältnis […]

Solarthemen. Biogasanlagen mithilfe gezielter Fütterung preisgünstig zu flexibilisieren, ist das Ziel des jetzt gestarteten Projektes OptiFlex. Den Grundstein für das Verfahren legte das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) mit seinem Prozessmodell für die sogenannte prädiktive (vorhersagbare) Fütterung. Nach diesem Modell geben Netzfahrpläne den zu erwartenden Stromverbrauch vor. Ein Optimierungsalgorithmus ermittelt dann die optimale Fütterungsmenge und das Mischungs­­ver­hältnis der verfügbaren Substrate. Dieser Ansatz hat 2015 den Biogas-Innovationspreis gewonnen. Er verspricht Einsparungen bei Investitionen für zusätzliche Gasspeicher bis zu 50 Prozent. Im Projekt will jetzt ein Forscherteam unter Federführung der Universität Hohenheim den Ansatz weiter entwickeln. Laut Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), die das Projekt im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums vergibt, sei das Verfahren gerade mit Blick auf die Nachnutzung bestehender Biogasanlagen nach der 20-jährigen EEG-Förderung vielversprechend. Denn gegenüber den gängigen Möglichkeiten zur Flexibilisierung einer Biogasanlage – Nachrüstung einer Methanaufbereitung, Erhöhung der Kapazität von Gasspeichern oder BHKW – könne die prädiktive Fütterung ohne EEG-Förderung ökonomisch vielversprechender sein. Das Forschungskonsortium will nun unter anderem die Eintrags- und Rührtechnik weiterentwickeln, so dass sie große Substratmengen in kurzen Zeiträumen optimal bewegen kann. Dazu wollen die Forscher weitere Regelalgorithmen für alle Anlagenkomponenten entwickeln. Neben den Rührwerken betrifft dies auch Einrichtungen zum Substrataufschluss, die definierte Substrateigenschaften bereitstellen müssen. Praktisch erprobt wird die neue Systemlösung in der Forschungsbiogasanlage „Unterer Lindenhof“ der Uni Hohenheim. Das OptiFlex-Konzept soll laut FNR als „Post-EEG-Strategie“ ermöglichen, dass Biogasanlagen bedarfsgerechten Strom im Idealfall so wirtschaftlich erzeugen, dass sich ihr Betrieb auch ohne Vergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) lohnt.

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