E-Auto-Gebrauchtakkus im Bürger-Stromspeicher

Solarthemen 505. Ein Speicher aus Audi-Hybridauto-Batterien stabilisiert das Stromnetz in der Marktgemeinde Wendelstein in Mittelfranken.

Mit Speichern wie diesem könnte der Bedarf an neuen Hochspannungsleitungen in Deutschland reduziert werden. Das meinen die Mitglieder eines fränkisch-bayerischen Konsortiums, dem neben Batterielieferant Audi das örtliche Gemeindewerk, der Regionalnetzbetreiber die N-Ergie AG und Framatome angehören. Deren Projektteam Covalion hat das System aus zwei Containern mit 84 Batteriepacks zusammengestellt. Die „2nd-Life“-Akkus waren vorher in Audi-Hybrid-Fahrzeugen je 200000 Kilometer auf Straßen unterwegs. Nun haben sie laut Rainer Mangold, beim Autobauer Audi für nachhaltige Produktentwicklung zuständig, immer noch 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Viel zu gut also, um sie bereits in die Recycling-Anlage zu geben. Finanziert wurde das Modellprojekt von Bürgerinnen und Bürgern über die „Gemeindewerke Wendelstein Bürgerkraftwerk GmbH“ (GWBK). Die GWBK garantiert den Investoren eine jährliche Rendite von 2,5 Prozent und eine Rückzahlung des eingezahlten Geldes nach 10 Jahren. Das will die GWBK aus der Vermarktung von „Primärregelleistung“ finanzieren. Neu ist bei diesem Projekt laut Mangold auch, dass die gesamten Batteriezellen in jenen Gehäusen bleiben, die sie bereits in den Hybridautos A3 und Q7 geschützt haben. Üblich sei bisher gewesen, die Einzelzellen für stationäre 2nd-Life-Akkus komplett neu zu verschalten. Covalion garantiert die Leistung des Systems von 500 kW für 10 Jahre. Die Kapazität beträgt 1000 kWh bei einem Gesamtwirkungsgrad für Laden und Entladen von etwa 90 Prozent. Halten soll es 20 Jahre, bevor die Akkus komplett recycled werden. Text & Foto: Heinz Wraneschitz

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