Global Player fordern einen CO2-Mindestpreis

Als Ergänzung zum EU-Emissionshandelssystem (EU EHS) schlägt eine Gruppe von Unternehmen aus dem Energiebereich die Einführung eines europäischen oder regionalen CO2-Mindestpreises im Energiesektor sowie die Festlegung einer CO2-Bepreisung für die Transport- und Gebäudesektoren vor.
Als Ergänzung zum EU-Emissionshandelssystem (EU EHS) schlägt eine Gruppe von Unternehmen aus dem Energiebereich die Einführung eines europäischen oder regionalen CO2-Mindestpreises im Energiesektor sowie die Festlegung einer CO2-Bepreisung für die Transport- und Gebäudesektoren vor.
Die Unternehmen, zu denen unter anderem die deutschen Energiekonzerne E.ON und EnBW zählen, berufen sich auf eine Studie der FTI Consulting LLP (FTI). Vorhersehbare und konsistente CO2-Preissignale werden demnach weithin als die kostengünstigste Methode angesehen, um klimafreundliche Entscheidungen von Unternehmen und Verbrauchern zu fördern.

Ein CO2-Mindestpreis im Energiesektor und ein Minimum an CO2-Bepreisung für Transport und Gebäude können laut einer Pressemitteilung der Unternehmensinitiative zu erheblichen zusätzlichen CO2-Emissionsreduktionen führen, die Europa der Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens näherbringen.
Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender der EnBW, sagte: „Ein Mindestpreis für CO2-Emissionen unterstützt und beschleunigt die Dekarbonisierung, indem er die Menge an kohlebasierter Erzeugung schneller mindert und gleichzeitig den Wechsel von Kohle zu Gas erheblich schneller herbeiführt. Außerdem beschleunigt er den Ausbau der Erneuerbaren Energien, weil die Finanzierung von neuen Projekten abgesicherter und einfacher würde.“
Johannes Teyssen, CEO von E.ON, sagte: “Die CO2-Preisgestaltung wird nur dann die notwendigen Auswirkungen auf den Klimaschutz haben, wenn ihr Einsatz nicht eingeschränkt wird. Die Emissionen kommen zunehmend aus Sektoren, die nicht unter das ETS fallen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Europa in allen energieverbrauchenden Sektoren auf einen CO2-Preis hinarbeitet. Dies wird einen echten Anreiz schaffen, in der gesamten Wirtschaft weniger fossile Energien zu verbrennen, und die Wettbewerbsnachteile von Elektrizität gegenüber anderen Brennstoffen auszugleichen.“
Wesentliche Ergebnisse der FTI-Studie sind:
Bei einem CO2-Mindestpreis könnten die CO2-Emissionen des Energiesektors bis 2030 um weitere 29% in den betroffenen Ländern verringert werden, während die gesamten EU-Emissionen im Energiesektor um 17% reduziert werden.
Ein CO2-Mindestpreis reduziert die Investitionskosten: Eine geringere Volatilität der Energiepreise führt zu niedrigeren Finanzierungskosten.
Ein CO2-Mindestpreis  kurbelt die Energiewende an: Er ermöglicht es, mehr Projekte für erneuerbare Energien mit weniger finanzieller Unterstützung zu realisieren und beschleunigt den Kohle-Ausstieg.
Mit einem CO2-Mindestpreis werden die durchschnittlichen Strompreise auf lange Sicht nicht steigen, was die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie gewährleistet.
Kurzfristig können mögliche Auswirkungen auf die energieintensiven Industrien durch aus dem CO2-Mindestpreis erzielte staatliche Einnahmen gemildert werden.
Die Studie wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am Dienstag, 27. November, um 12.00 Uhr in den Reinhardtstraßenhöfen, Reinhardtstraße 12-16 Berlin, präsentiert. Die Studie wird außerdem am 19. Dezember nachmittags in Brüssel in der niederländischen Ständigen Vertretung vorgestellt.
Markus Tacke, CEO von Siemens Gamesa, sagte: „Als Branchenführer ermutigen wir die europäischen Mitgliedstaaten, sich dieser Initiative anzuschließen. Wir glauben, dass ein CO2-Mindestpreis einen wichtigen Beitrag zur kostengünstigen Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft leisten und uns dabei helfen wird, die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Der Übergang zu einer saubereren Welt ist eine Aufgabe, die wir unterstützen und fördern.“
Martin Neubert, CEO von Ørsted Offshore, sagte: „Europa hat ein enormes Potenzial zur Erzeugung von Windenergie in der Nordsee. Eine CO2-Preisuntergrenze würde die Volatilität und Unsicherheit für jeden Investor verringern.  Die Realisierbarkeit von Offshore-Windprojekte ohne einkommensstabilisierende Mechanismen könnte erhöht und die Geschwindigkeit der dringend benötigten Umstellung auf kohlenstoffarme Energiesysteme beschleunigt werden. “
Die gemeinsame Erklärung ist hier verfügbar.

27.11.2018 | Quelle: EnBW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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