RWE: Erneuerbaren-Deal mit Eon kann noch platzen

Solarthemen+plus. Auch der geplante Zusammenschluss des Erneuerbare-Energien-Geschäftes von Eon und Innogy unter dem Dach der RWE ist davon abhängig, dass die EU-Kommission die Übernahme der RWE-Tochter Innogy durch Eon genehmigt.

Zwar hatte RWE Ende Februar verkündet, dass EU-Kommission und Bundeskartellamt der Übernahme des Erneuerbare-Energien-Geschäftes von Eon und Innogy sowie einem Anteilserwerb an der Eon zugestimmt haben. „Am Ende kann diese Transaktion aber nur vollzogen werden, wenn die EU-Kommission auch der Übernahme Innogys durch Eon zustimmt“, sagte eine RWE-Sprecherin gegenüber den Solarthemen. Das eine bedinge das andere. Das sei von Anfang an Bestandteil der Vereinbarung zwischen RWE und Eon gewesen. Nur dann werde die Innogy, die derzeit noch zu etwa drei Vierteln zu RWE gehört, an Eon verkauft, stellte sie klar. Am gestrigen Donnerstag hatte die EU-Kommission eine vertiefte Prüfung der beabsichtigten Übernahme der Netze und des Vertriebs von Innogy durch Eon angekündigt. Sie äußerte Bedenken, dass der Zusammenschluss „in mehreren Mitgliedstaaten den Wettbewerb im Strom- und Gaseinzelhandel“ beeinträchtigen könnte. Es sei zu erwarten gewesen, dass diese Frage der komplexere Teil der geplanten Neuaufstellung beider Unternehmen sei, so die RWE-Sprecherin. „Wir gehen aber nach wie vor davon aus, dass es so kommen wird.“ Die Firma rechne mit dem Vollzug in der zweiten Jahreshälfte 2019. Analyst Holger Fechner von der Norddeutschen Landesbank äußerte gegenüber den Solarthemen die Erwartung, dass sich Eon etwas für den Fall überlegt habe, dass der beabsichtigte Deal so nicht durchgehe. „Dann ist vorstellbar, dass sie sich von Teilen des Geschäftes trennen, bevor die Vereinbarung platzt.“ Sollte die Neuaufteilung Innogys scheitern, seien die Folgen auch für das künftige Solar- und Windgeschäft unabwägbar. RWE wäre nach Vollzug der Transaktion drittgrößter europäischer Produzent von Strom aus erneuerbaren Energien. Text: Oliver Ristau

Schließen