Umwelthilfe sucht Modellkommunen für den Klimaschutz
Wie die DUH mitteilte, könnten die teilnehmenden Städte und Gemeinden mehr über das Klimaschutzpotenzial auf Quartiersebene erfahren und sich zu erfolgreichen Strategien und Praxislösungen austauschen. Die ab 2020 zweijährig laufenden Lernformate richteten sich an Kommunalpolitiker, technische Verwaltungsangestellte, Kommunikationsexperten und Experten für Bürgerbeteiligung. Innerhalb des Projekts werden Vorreiter- und Nachahmerkommunen ausgewählt.
Die Lernformate beinhalten Exkursionen zu beispielgebenden Quartierslösungen der Vorreiterkommunen und Praxisworkshops mit erfahrenen Stadtplanern. Die behandelten Themen orientieren sich eng an den Bedürfnissen der teilnehmenden Kommunen. Das erworbene Wissen unterstütze die Nachahmerkommunen bei der Entwicklung eines quartiersbezogenen Klimaschutzplans. Das Projekt ist europaweit angelegt, sodass zahlreiche Möglichkeiten entstehen, sich auch über den nationalen Tellerrand hinaus auszutauschen und Netzwerke aufzubauen.
„Die von uns anhand eines transparenten Punktesystems ausgewählten Modellkommunen können von einer Projektteilnahme nur profitieren. Vorreiterkommunen bekommen eine Bühne, um ihre Erfolge darzustellen. Nachahmerkommunen lernen von den Klassenbesten“, sagt Rupert Wronski, Stellvertretender Leiter Kommunaler Umweltschutz und Projektkoordinator von MULTIPLY. Um dabei sein zu können, wertet die DUH quartiersbezogene Klimaschutzaktivitäten der interessierten Kommunen mittels eines umfassenden Fragebogens aus. „Allein dieser Schritt stellt für die Kommunen eine wertvolle Bestandsaufnahme dar“, so Wronski weiter.
Die im Projekt anfallenden Reise- und Unterbringungskosten, insbesondere für die geplanten Austauschformate, werden den ausgewählten Kommunen von der DUH erstattet.
Hintergrund:
MULTIPLY steht für „Municipal peer-to-peer learning in integrating transport, land-use planning and energy policy at district level“. Das Projekt zielt darauf ab, quartiersweite Lösungen zur CO2-Reduktion in den Bereichen Mobilität, Energie und Siedlungsentwicklung zu unterstützen. Dazu werden in sechs Ländern – Schweden, Polen, Ungarn, Österreich, Italien und Deutschland – Leuchtturmprojekte identifiziert, die die Grundsätze integrierter, sektorübergreifender Stadtplanung berücksichtigen und Lernprozesse zwischen Vorreitern und Nachahmern initiiert. Das Projekt wird durch das Förderprogramm Horizon2020 der EU über den Zeitraum von Dezember 2018 bis November 2021 gefördert.
19.6.2019 | Quelle: DUH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH