Solarprojekt mit emissionsfreier Garage

Solarthemen 518. Solararchitekt Rolf Disch plant eine neue Plusenergiesiedlung und feiert gleich vier Jubilä­en gleichzeitig.

Auch nach 25 Jahren zieht das drehbare Freiburger Solarhaus „Heliotrop“, das erste Plusenergiehaus weltweit, noch zahlreiche Besuchergruppen an: 17.000 Besucher habe man in den Jahren durch das Haus geführt, sagte zum Jubiläum Solararchitekt Rolf Disch, der selbst darin wohnt. Zugleich entwickelt der 75-Jährige gerade eine Siedlung von „Plusenergie-Klimahäusern“ in Schallstadt bei Freiburg mit mehr als 500 Kilowatt Photovoltaik.

Zu gleich „vier Jubiläen“ hatte der kreative Solarfreund in diesen Tagen geladen: Neben seinem runden Geburtstag und 25 Jahren Heliotrop waren dies das 50-jährige Jubiläum seines Architekturbüros und das 20-jährige Bestehen seiner Projektentwicklungsgesellschaft Solarsiedlung. Diese hat unweit des drehbaren Hauses in Freiburg eine ganze Siedlung in Plusenergiebauweise realisiert.

In seinem neuen Projekt in der Gemeinde Schallstadt, die im Südwesten an Freiburg grenzt, setzt der Architekt natürlich wieder einige neue Ideen um. Ein Legionellenfilter soll die starke Erwärmung des Trinkwassers überflüssig machen und damit Energie sparen. Das verschmutzte Duschwasser gibt einen Teil seiner Wärme per Wärmetauscher an das Frischwasser ab, und die Fußbodenheizung kann auch zur Kühlung genutzt werden, indem das Wasser im Erdreich temperiert wird.

Vor allem gehört auch ein besonderes Mobilitätskonzept zur Siedlung. Disch, der bereits in den Achtzigerjahren beim Solarautorennen „Tour de Sol“ erfolgreich war, baut nun in Schallstadt für die geplanten 80 Wohneinheiten eine „emissionsfreie Tiefgarage“, in der Autos mit Verbrennungsmotor nicht zugelassen sind. Es wird zudem ein Lasten-E-Bike geben, das die Bewohner buchen können. Und in der Garage gibt es Schließfächer mit Netzanschluss zum Laden von E-Bike-Akkus.

Das Heliotrop ist da noch konsequenter. Es ist mit dem Auto gar nicht erst anzufahren, zugänglich alleine über einen Fußweg. Die Resonanz, die er auf seine Projekte erhalte, zeige ihm, wie wichtig für die Wohnqualität das Thema Autoverkehr sei, sagt Disch: „Wo es uns gelingt, den Autos die Dominanz zu nehmen, sprechen die Leute immer vom Paradies.“

Text: Bernward Janzing

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