Meyer Burger: Ärger mit Aktionären

Meyer Burger-Solartechnologiezentrum in Thun. Foto: Meyer Burger
Der Solartechnik-Konzern Meyer Burger liefert sich ein Scharmützel mit einer aktivistischen Aktionärsgruppe, die mehr Einfluss auf das Unternehmen gewinnen will.

Der Solartechnik-Konzern Meyer Burger liefert sich ein Scharmützel mit einer aktivistischen Aktionärsgruppe, die mehr Einfluss auf das Unternehmen gewinnen will.

Beim Schweizer Solaranlagenbauer Meyer Burger Technology rumort es. Eine Gruppe um die Investmentgesellschaft Sentis Capital PCC hat eine außerordentliche Generalversammlung aller Aktionäre erwirkt, um Mark Kerekes, Co-Geschäftsführer von Sentis, in den Meyer Burger- Verwaltungsrat zu entsenden. Diesem Vorschlag hat nun Meyer Burger eine Absage erteilt.

Wie Meyer Burger mitteilte, habe sich der Verwaltungsrat intensiv mit dem Antrag von Sentis auseinandergesetzt und empfehle den Aktionärinnen und Aktionären einstimmig, die Zuwahl von Mark Kerekes in den Verwaltungsrat von Meyer Burger abzulehnen.

Mark Kerekes würde als Verwaltungsrat die Partikularinteressen des aktivistischen Aktionärs Sentis vertreten, so Meyer Burger. Dieser hatte strategische Entscheidungen der Gesellschaft und den CEO wiederholt kritisiert. Der anspruchsvolle Turnaround und die wichtige strategische Neuausrichtung könnten aber nur mit einem geeinten Verwaltungsrat erfolgreich umgesetzt werden.

Sentis hält eine Beteiligung von rund acht Prozent am Kapital von Meyer Burger und repräsentiert laut eigenen Angaben insgesamt elf Prozent des Kapitals. Die Firma will mehr Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des Solarzulieferers gewinnen und hatte angekündigt, den Vorstandsvorsitzenden Hans Brändle ersetzen zu wollen.

Welche Pläne Sentis genau verfolgt, ist nicht klar. Aktivistische Aktionäre versuchen oftmals, Partrikularinteressen zur Steigerung des Aktienkurses oder Dividendenausschüttungen durchzusetzen.

Auf der Internetseite changemeyerburger.ch von Sentis werden keine konkreten Forderungen gestellt. Offenbar gibt es aber unterschiedliche Auffassungen zur Strategie.

So heißt es dort, Sentis Capital begrüsse die neue Strategie, einem „exklusiven Kreis“ von Kunden die Entwicklung hochmargiger Produkte zu ermöglichen. Davon werde Meyer Burger mittels angemessener Gewinnbeteiligung signifikant profitieren können. Diese neue Strategie sei eine wesentliche Änderung der Kommunikation verglichen mit der „angemessenen Exklusivität“ für REC, von der Meyer Burger noch im August gesprochen habe.
4.10.2019 | Quelle: Meyer Burger Technology AG / Sentis Capital  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen