Arcon-Sunmark verzichtet auf Folienkollektor

Solarthemen 520. Der Weltmarktführer für große Solarthermieanlagen, das dänische Unternehmen Arcon-Sunmark, wird bei seinen Projekten künftig keine Kollektoren mit leistungssteigernden Teflonfolien mehr einsetzen.

Dies ist insofern bemerkenswert, weil die Großflächen-Folienkollektoren jahrzehntelang das Aushängeschild von Arcon waren. In zahlreichen Großanlagen, die in der dänischen Fernwärmenetzen arbeiten, hat das Unternehmen diese Kollektoren verbaut, bei denen eine durchsichtige, hitzebeständige Folie zwischen Glasabdeckung und Absorber auf Spannung gehalten wird. Sie erfüllt hier eine ähnliche isolierende Funktion wie eine zweite Glasscheibe, auf die beispielsweise Arcons österreichischer Konkurrent Greenonetec bei seinem Spitzenmodell setzt. Inzwischen ist Arcons Folienmodell aus der Datenbank der mit dem Solar-Keymark zertifizierten Produkte verschwunden. Christian Stadler, Geschäftsführer der deutschen Niederlassung von Arcon-Sunmark bestätigte gegenüber den Solarthemen, dass in allen drei Großprojekten mit insgesamt rund 28.000 Quadratmetern Kollektorfläche, die das Unternehmen in diesem Herbst in Deutschland realisieren will, einfachverglasten Kollektoren vom Typ HT SolarBoost ohne Folien zum Einsatz kommen. Stadler begründet die Unternehmensentscheidung mit wirtschaftlichen Erwägungen: „Wir haben die normalen Kollektoren inzwischen in vielen Details so stark verbessert, dass der Mehrpreis für die Folie nicht durch den Mehrertrag aufgewogen wird.“ Da für die Anwender schließlich die Erzeugungskosten pro Megawattstunde entscheidend seien, mache die Produktion des Folienkollektors keinen Sinn mehr. Stadler gibt zu, dass es auch technische Probleme mit den Folien gegeben habe, aber dies sei nicht der entscheidende Punkt für die neue Produktstrategie gewesen. Auch in den ersten Wärmenetzprojekten, in denen Großkollektoren aus der Fertigung des österreichischen Herstellers Greenonetec (GoT) in Deutschland zum Einsatz kommen, wurde bislang auf die Doppelglasvariante verzichtet. In den dänischen Projekten setze GoT den Doppelglaskollektor gern ein, erklärte Sebastian Schramm von Greenonetec. Dort würden beide Typen meist kombiniert, so wie es früher auch Arcon praktizert hat: Am Anfang eines Kollektorstrangs arbeiten die einfach verglasten Modelle, deren Abdeckung sogar etwas mehr Sonnenlicht einlässt, und am Ende, wo die Betriebstemperaturen und damit die Wärme­verluste höher sind, werden die Doppelglas-Kollektoren eingesetzt.

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