Kanduth will mit Arcon-Sunmark weiter OEM-Hersteller bleiben

Eine größere Fläche mit blauschimmernden Solarthermiekollektoren zur WärmeerzeugungFoto: Arcon
Nach der Übernahme der Maschinen und wesentlicher Unternehmensteile des Solarthermieherstellers Arcon-Sunmark durch den österreichischen Hersteller GREENoneTEC will dessen Chef, Robert Kanduth, sein Geschäftsmodell im Großanlagenbereich nicht ändern.

„Schuster, bleib bei denen Leisten“, sagte Robert Kanduth, Geschäftsführer von GREENoneTEC, im Gespräch mit den Solarthemen. Im Gegensatz zu Arcon-Sunmark, die als Weltmarktführer für große Freiflächen-Solarthermieanlagen nicht nur Kollektoren gebaut, sondern zumeist auch selbst errichtet und in vielen Projekten die Rolle des Generalunternehmers gespielt haben, will Kanduth im Wesentlichen Kollektorhersteller bleiben und das Projektgeschäft weiterhin zusammen mit Partnern betreiben. So hatten die Österreicher in den vergangenen Jahren beispielsweise Kollektoren für Fernwärmesolaranlagen in Deutschland an Viessmann und in Dänemark an Aalborg CSP geliefert.

Ende März hatte der Mutterkonzern von Arcon-Sunmark, die VKR-Holding (Velux), bekanntgegeben, das Unternehmen wegen mangelnder Profitaussicht zu schließen. Wenige Tage später hatte dann GREENoneTEC wesentliche Teile des dänischen Solarunternehmens gekauft. Laut Robert Kanduth zählen dazu die Maschinen, sämtliche Patente und die Projektpipeline. Für 2020 rechne er daraus mit einem Umsatzvolumen von etwa 2 Millionen Euro und mindestens 20.000 Quadratmetern Kollektorfläche.

Fabriken von Dänemark nach Österreich

Künftig will Kanduth den von Arcon-Sunmark entwickelten und in Dänemark produzierten Kollektortyp zusätzlich in sein Portfolio aufnehmen. Dafür lässt er die Fertigungsanlagen derzeit in Dänemark abbauen und in die GREENoneTEC-Fabrik in St. Veit, Kärnten transportieren. Freilich will Kanduth mit dem seit mehr als 30 Jahren immer weiter entwickelten dänischen Kollektortyp seine eigenen Großkollektoren nicht ersetzen. Schließlich hätten beide ihre Vor- und Nachteile, erklärt der Solarunternehmer. Trotz ähnlicher Maße unterscheiden sich die Kollektortypen im Fertigungsprozess deutlich. Während GREENoneTEC in eigenen Kollektoren bisher Ganzflächenabsorber verbaut, hat Arcon seine Absorber aus schmalen Kollektorfinnen zusammengesetzt.

Hatte Arcon-Sunmark bislang etwa 70 Mitarbeiter beschäftigt, so könne GREENoneTEC nur einigen der Vertriebsmitarbeiter eine Perspektive bieten. Einige Leute aus dem Arcon-Projektierungsteam werden beim benachbarten bisherigen Konkurrenten Aalborg CSP einen neuen Job finden und ein Serviceteam von etwa 20 Leuten soll sich weiterhin unter dem Dach der VKR-Holding um die Wartung der weltweit bestehenden Arcon-Anlagen mit insgesamt deutlich mehr als 1 Million Quadratmetern Kollektorfläche kümmern.

25.5.2020 | Autor: Guido Bröer, Solarthemen | www.solarserver.de
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