Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) hat eine Checkliste „Gute Planung von PV-Freiflächenanlagen“ aufgestellt und will damit durch Selbstverpflichtung von Projektierern einen Standard im Markt etablieren.
Neben Regeln für die Kommunikation gegenüber Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern geht es zudem um Fragen des Natur- und Artenschutzes. In einer Pressekonferenz hat der bne seinen Leitfaden nebst Checkliste für eine Selbstverpflichtung von Solarpark-Betreibern der Öffentlichkeit vorgestellt.
Beispielsweise sollen Projektierer, die der Selbstverpflichtung beitreten, unter Einhaltung von Compliance-Vorgaben einen freiwilligen finanziellen Beitrag an die Standortkommune leisten. Die Idee wird derzeit im Rahmen der laufenden EEG-Novelle heiß diskutiert. Aber ausschließlich für Windenergieanlagen, um Akzeptanz für die Technologie zurückzugewinnen. Der bne möchte diese Karte nun spielen, bevor das Kind auch für die Photovoltaik in den Brunnen gefallen ist.
Newsletter
Erhalten Sie kostenlos täglich die wichtigsten Solar-News direkt per E-Mail.
Ein Schwerpunkt des Leitfadens ist die Selbstverpflichtung teilnehmender Unternehmen, die Artenvielfalt in PV-Parks über das sich auf ehemaligen Ackerflächen fast automatisch einstellende Maß hinaus zu verbessern. Die vom bne als Expertin zu der Pressekonferenz hinzugezogene Referatsleiterin des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende (KNE), Dr. Elke Bruns, begrüßte diesen Ansatz. Sie machte allerdings auch auf bisherige Lücken der Selbstverpflichtung aufmerksam: „Wenn Sie zu der freiwilligen Selbstverpflichtung auch ein naturschutzfachliches Monitoring hinzunehmen würden, wären wir sehr glücklich.“ Auf Nachfrage der Solarthemen machte Bruns auch deutlich, dass es dem Papier des bne bislang an klaren Kriterien zur Überprüfung der freiwilligen Selbstverpflichtung mangele. Bruns: „Noch sind hier keine konkreten Standards genannt. Es ist noch etwas nachzuschärfen.“
Dass dies durchaus beabsichtig sei, versicherte bne-Projektleiter Bernhard Strohmayer: „Wir wollen versuchen, das Gespräch mit weiteren Stakeholdern zu führen. Und wir wollen auch versuchen, genauer auszubuchstabieren, was genau eine Aufwertung von Flächen bedeutet“.