Ladesäulen für die Beschäftigten von Kommunen
Foto: Cavan/www.stock.adobe.com2024 hat die Stadt Verl an mehreren Standorten insgesamt 16 Ladestationen installieren lassen. Öffentlich sind sie nicht, sondern ausschließlich Dienstfahrzeugen und auch privaten E-Autos der städtischen Mitarbeiter:innen vorbehalten. Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner (CDU) will mit der Förderung der Elektromobilität laut eigener Aussage einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verkehrswende leisten. Er ist aber auch überzeugt, dass das Angebot die Stadt Verl als Arbeitgeber attraktiver macht. Und das werde angesichts des Fachkräftemangels wichtiger, so Rieksneuwöhner.
Boxenstopp beim kommunalen Arbeitgeber
Ebenso habe die Stadt Emsdetten bereits vor zwei Jahren mehrere Ladesäulen für Dienstfahrzeuge und private E-Fahrzeuge von Mitarbeitenden installiert, berichtet Claus Hensel, der in der Stadtverwaltung für Kommunikation und Strategie zuständig ist: „Dieses Angebot ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre E-Fahrzeuge während der Arbeitszeit kostenfrei zu laden. Der ‚Boxenstopp‘ am Arbeitsplatz ist Teil des Integrierten Mobilitätskonzepts der Stadt Emsdetten und soll sowohl die Elektromobilität fördern als auch das betriebliche Mobilitätsmanagement verbessern.“
Die Ladesäulen habe sich die Stadt vom Förderprogramm progres.nrw des Landes NRW bezuschussen lassen, berichtet Hensel: „Eine Fördervoraussetzung war dabei, dass die geförderten Ladesäulen nicht wirtschaftlich betrieben werden – es dürfen also keine Einnahmen durch die Nutzung erzielt werden.“

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„Das Angebot wird inzwischen sehr gut angenommen,“ sagt Hensel. „Diese Entwicklung zeigt sich unter anderem in der regelmäßigen Auslastung der Ladepunkte und der positiven Rückmeldung von Mitarbeitenden.“
Und Saerbeck hat sich nun an Emsdetten ein Beispiel genommen. Künftig sollen an den Ladepunkten nicht nur die Dienstwagen, sondern auch die Privatfahrzeuge der Beschäftigten Strom tanken können. Die Gemeinde investiert in die Ladesäulen, weil dies nach Analyse der Verwaltung günstiger ist als an öffentlichen Ladestationen kommerzieller Anbieter. Zugleich will die Gemeindeverwaltung der Belegschaft „einen Anreiz zur Umstellung auf E-Mobilität geben“. Denn derzeit verfügten erst ca. 10 Prozent der Mitarbeiter:innen über ein elektrobetriebenes Fahrzeug, so heißt es in einer Vorlage für den Gemeinderat. Auch Saerbeck geht es um die Mitarbeiterbindung. Im Gespräch war im Gemeinderat dabei auch eine Monatspauschale von 20 Euro. Doch diese Idee fand keinen Zuspruch, auch weil dies mit der Förderung des Landes NRW nicht vereinbar gewesen wäre. Und, so erklärt die Verwaltung außerdem: „Der Gesetzgeber unterstützt das kostenlose Laden elektrischer Fahrzeuge beim Arbeitgeber durch die Befreiung von der Einkommenssteuer bis 2030.“ Das heißt, Kommunen und andere Arbeitgeber können den Strom an ihre Mitarbeiter:innen abgeben, ohne dass dies als geldwerter Vorteil gilt.
Förderung der Ladesäulen durch das Land NRW
Auch weiterhin fördert das Land NRW Ladestationen. Wenn sie allein für die Fahrzeuge von Beschäftigten – egal ob von einer Kommune oder einem Unternehmen – während der üblichen Arbeitszeiten reserviert sind, liegt der Fördersatz bei bis zu 40 Prozent.
Begleitet wird dies auch von einer Landeskampagne mit dem Titel „Work and Charge“, die beim Projektträger Jülich angesiedelt ist. Michael Kremer, der dort die Kampagne begleitet, rät Kommunen, zunächst eine Bedarfsanalyse zu erstellen, um Standorte, Ladeleistung und Nutzerverhalten zu ermitteln. Dabei sei zu empfehlen, die Beschäftigten aktiv miteinzubeziehen.
Es seien aber auch rechtliche Vorgaben einzuhalten, wie etwa die Ladesäulenverordnung, sagt Kremer. Technisch entscheidend seien eine ausreichende Netzkapazität, intelligentes Lastmanagement sowie eine nutzerfreundliche, barrierefreie Ausstattung. Ratsam sei es für Kommunen zudem, eine skalierbare Planung zu verfolgen, also eine potenzielle Erweiterung im Blick zu haben. Und zu klären sei auch, wie die Kosten abzurechnen seien. Dabei spielten dann weitere rechtliche Vorgaben eine Rolle.
Autor: Andreas Witt | Solarthemen Media GmbH | www.solarserver.de

Dieser Artikel ist original in der Ausgabe 10/2025 der Zeitschrift Energiekommune erschienen. Energiekommune ist der Infodienst für die lokale Energiewende. Er erscheint monatlich. Bestellen Sie jetzt ein kostenloses Probeabonnement mit drei aktuellen Ausgaben!
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