Solarenergie versorgt Lodge im Krüger Nationalpark
Die Firmen Dhybrid und Blockpower haben eine Luxus-Unterkunft im südafrikanischen Krüger Nationalpark mit Photovoltaik und einem Stromnetz ausgestattet. Auf Diesel kann so meistens verzichtet werden.
Im Krüger Nationalpark wird künftig mehr Solarenergie genutzt. Wie der Münchener Spezialist für netzferne Stromerzeugung Dhybrid mitteilte, wurde die Cheetah Plains Lodge mit einer umweltfreundlichen und unabhängigen erneuerbaren Energieversorgung ausgestattet.
Das System nutze drei Solaranlagen mit insgesamt 895 Photovoltaik-Modulen sowie einen Lithium-Ionen Batteriespeicher mit einer Megawattstunde Kapazität. Ein ebenfalls in das Netz integrierter Dieselgenerator werde nur in Zeiten mit schwacher Sonneneinstrahlung hinzugeschaltet, um den Speicher zu laden.
Im Rahmen der Modernisierung wurde die Lodge zudem mit einem eigenen Stromnetz (Microgrid) ausgestattet. Es sei in der Lage, auch große dreiphasige Energieverbraucher wie Kühlanlagen und Motoren zuverlässig mit Strom zu versorgen. Im Vergleich zur ursprünglichen Energieversorgung des lokalen Netzversorgers Eskom wurde die verfügbare Spitzenleistung um das Vierfache auf 250 Kilowatt (kW) gesteigert.
„Das neue Energiesystem erhöht nicht nur die Versorgungssicherheit, es sorgt auch für eine hohe Netzqualität. Zusätzlich werden der CO2-Ausstoß und die Geräuschbelastung gesenkt“, berichtet Dhybrid-CEO Benedikt Böhm.
Eine hohe Netzqualität sei für viele technische Geräte unabdingbar, bei anderen verlängere sie die Lebensdauer. Sie drückt sich unter anderem durch eine stabile Netzspannung und Netzfrequenz aus, wofür die von Dhybrid entwickelte Universal Power Plattform (UPP) sorge. Das System prüfe fortlaufend alle wichtigen Netzparameter und sorge für einen automatisierten Betrieb der Anlage. Um Betriebskosten und CO2-Ausstoß zu senken, steuere es die angeschlossenen Energieerzeuger sowie den Energiespeicher so, dass möglichst viel erneuerbare Energie genutzt werde. Zusätzlich garantiere die UPP eine ununterbrochen hohe Versorgungssicherheit.
Anders als bei herkömmlichen unabhängigen Microgrids, bei denen entweder der Dieselgenerator oder die Solaranlagen laufen, sei die UPP in der Lage, verschiedene Erzeuger gleichzeitig und aufeinander abgestimmt zu steuern. Dadurch werde das Gesamtsystem deutlich effizienter und der Dieselgenerator müsse nur in Zeiten mit außergewöhnlich hohem Energieverbrauch oder in Schlechtwetterperioden eingeschaltet werden. Das senke den Treibstoffverbrauch, verbessere die Umweltverträglichkeit, senke die Lärmemissionen und verlängere die Lebensdauer des Generators.
Die neue Stromversorgung besteht aus drei Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 300 kWp: einer Dachanlage mit 160 kWp, insgesamt 100 kWp auf Carports sowie 40 kWp auf zweiachsig nachgeführten Trackern. Es werden insgesamt 6 Stringwechselrichter mit je 60 kW Leistung eingesetzt.
Der netzbildende, bidirektionale Batteriewechselrichter mit einer Leistung von 250 kW werde vom Lithium-Ionen-Speicher mit Zellen von Samsung SDI und einer Kapazität von 1.027 kWh versorgt. Beide sind in einem klimatisierten 20 Fuß Seecontainer untergebracht, der in Zusammenarbeit von Blockpower und Dhybrid nach internationalen Standards entwickelt und gebaut worden sei.
Der fernansteuerbare Dieselgenerator habe eine Leistung von 150 kVA.
Neben der neuen und leisen Energieversorgung setze die Lodge speziell konstruierte Elektrofahrzeuge für ihre Safaris ein. Eine eigene Grauwasser-Recyclinganlage sowie eine Kläranlage minimierten den Wasserverbrauch sowie die Umweltbelastung.
1.10.2019 | Quelle: Dhybrid | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH
