VDI-Energiebarometer: Dezentrale KWK und Windenergietechnik im Aufwind, gefolgt von Solartechnik

Größte Entwicklungspotenziale bei der Stromproduktion in Deutschland haben nach Einschätzung des Energiesektors in den kommenden fünf Jahren dezentrale KWK-Anlagen sowie die Windenergie- und Solartechnik.

Das ergab die Auswertung des VDI-Energiebarometers im Herbst 2014, bei dem fast 800 Befragte unabhängig von ihrer eigenen Branche eine Einschätzung abgaben.
Dezentrale KWK-Anlagen und Windenergietechnik haben einen deutlichen Vorsprung, gefolgt von der Solarenergietechnik. Insbesondere die Bewertung dezentraler KWK-Anlagen scheint ein wichtiger Ausgleich zum fluktuierten Strom aus erneuerbaren Energien. Im Vergleich zur Erhebung aus dem Januar 2014 hat sich speziell die Einschätzung der Erdgastechnik verschlechtert. Hier spiegelt sich die politische Lage im Hinblick auf Russland wider.

VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer: „Bei den Ingenieuren scheint die Energiewende angekommen zu sein“
„Insbesondere die Windenergietechnik als regenerative Technologie sowie die unterstützenden Branchen wie die Energieberatung sind deutlich im Aufwind. Bei den Ingenieuren scheint die Energiewende angekommen zu sein“, kommentiert VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer die Ergebnisse des Energiebarometers.

Konzentration auf die technologiegetriebenen Branchen
Bei der Frage nach der Branchenentwicklung zeigt sich tendenziell eine Konzentration auf die technologiegetriebenen Branchen. Überdurchschnittliche Entwicklungen werden dem Energiemanagement, der Energieberatung, der Windenergietechnik, der Forschung und Wissenschaft, der elektrischen Energietechnik sowie dezentralen KWK-Anlagen bescheinigt.

Kohle- und Atomkraftwerke schneiden schlecht ab
Unter den Technologien ist die Windenergie im Vergleich zur Vorbefragung aus dem Januar 2014 der deutliche Gewinner und zeigt großes Potenzial. Braunkohle-Kraftwerke schneiden vergleichsweise schlecht ab. In dieser Einschätzung spiegeln sich die geringen Stromgroßhandelspreise wieder.
Bei der Frage nach der Einschätzung der wirtschaftlichen Unternehmensentwicklung weisen, wie bei der Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit, nukleare Kraftwerkstechnik und Steinkohlekraftwerke die schlechtesten Perspektiven auf.

Gute Perspektiven für Energieberatung und Energiemanagement
Hingegen bewegt sich auch hier die Windenergietechnik weiterhin auf hohem Niveau, wenngleich sie im Vergleich zur Befragung vom Januar 2014 leichte Einbußen hinnehmen musste. Ebenfalls gute Perspektiven werden Branchen zugesprochen, die systemische Aspekte aufgreifen, wie beispielsweise die Energieberatung oder das Energiemanagement. Aufgrund der Komplexität des Versorgungssystems ist vor allem die Energieberatung im Aufwind.
Mit dem Energiebarometer analysiert der VDI Verein Deutsche Ingenieure regelmäßig die Entwicklung des Energiesektors nach Branchen und vergleicht die unterschiedlichen Energieträger. Die Bereiche Branchenentwicklung, Wettbewerbsfähigkeit, Unternehmensentwicklung, Innovationsaktivitäten und Fachkräfte stehen dabei im Mittelpunkt.
Die vollständigen Ergebnisse des Energiebarometers Herbst 2014 sind im Internet zugänglich unter: www.vdi.de/energiebarometer.

27.11.2014 | Quelle: VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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