Neue Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen

Die Vision von einem deutschen „Solar Valley“ hat Gestalt angenommen: Die Deutsche Shell AG betreibt seit dem 17.11.99 in Gelsenkirchen die weltweit modernste Solarzellenfabrik. Über eine vollautomatische Produktionslinie werden laut Shell jährlich etwa 5 Millionen Solarzellen mit einer Leistung von insgesamt 10 Megawatt produziert. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von etwa 3000 Haushalten. In der […]

Die Vision von einem deutschen „Solar Valley“ hat Gestalt angenommen: Die Deutsche Shell AG betreibt seit dem 17.11.99 in Gelsenkirchen die weltweit modernste Solarzellenfabrik. Über eine vollautomatische Produktionslinie werden laut Shell jährlich etwa 5 Millionen Solarzellen mit einer Leistung von insgesamt 10 Megawatt produziert. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von etwa 3000 Haushalten. In der Endausbaustufe sollen pro Jahr 13 Millionen multikristalline Zellen mit einer Gesamtleistung von 25 Megawatt hergestellt werden. Das Unternehmen hat rund 50 Millionen DM in die neue Produktionsstätte investiert und damit direkt 45 neue Arbeitsplätze geschaffen. Weitere positive Arbeitsmarkteffekte werden in der vor- und nachgelagerten Produktion erwartet.
Auch architektonisch setzt das neue Fabrikgebäude Maßstäbe: Es besteht aus einer sechsgliedrigen Halle mit Schrägdächern, in der auf zwei Etagen produziert wird sowie aus einem ellipsenförmigen, mehrstöckigen Verwaltungsgebäude. Hier gehen Photovoltaik und Architektur eine harmonische Verbindung ein. Das insgesamt knapp 83 Meter lange, 47 Meter breite und 12 Meter hohe Gebäude ist größtenteils mit Solarzellen bestückt, die pro Jahr insgesamt rund 100.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen werden.

Die Deutsche Shell AG will sich künftig weiter im Bereich der erneuerbaren Energien engagieren und selbst verstärkt Solarmodule und Windkraftanlagen einsetzen. Vorstandsmitglied Dr. Fritz Vahrenholt: „Zum Beispiel installieren wir Solaranlagen auf unseren Tankstellendächern und bauen Windkrafträder auf dem Gelände unserer Raffinerie in Hamburg-Harburg“. Shell hat sich nach eigenen Angaben für den stufenweisen Ausbau der Produktionskapazitäten entschieden, um weitere Fortschritte in der Fertigungstechnologie zu nutzen und gleichzeitig weitere Absatzmärkte für Solarzellen zu erschließen
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Doch auch Kritik an diesem zukunftsweisenden Projekt wird laut. Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßt zwar die neue Fabrik, bemängelt aber das nach Auffassung der Umwelt-Aktivisten zu geringe Investitionsvolumen. Die „Solarwende“ bliebe aus, erst eine Massenproduktion von Solarzellen, verbunden mit erheblich höheren Investitionen, könne den derzeit noch hohen Preis für den Solarstrom deutlich senken helfen. „Die Solarfabrik ist eine wichtige und zukunftsorientierte Initiative von Shell, doch spürbare Folgen für den Solarmarkt wird sie nicht haben, denn dazu hätte Shell deutlich mehr investieren müssen“ so das Fazit des Greenpeace-Solarexperten Sven Teske im www.strom-magazin.de.

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