„Club zur ländlichen Elektrifizierung“ soll Exportanteile vergrößern

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) koordiniert die Zusammenarbeit führender Solarunternehmen, um den Export deutscher Photovoltaik zu steigern. Unter dem Namen »Club zur ländlichen Elektrifizierung« (C.L.E.) sollen gemeinsame Aktivitäten dazu beitragen, neue Märkte in den Entwicklungsländern zu erschließen.   Das kooperative Netzwerk deutscher PV-Unternehmen will gemeinsame Ressourcen für eine offensive Exportstrategie bereitstellen. Beim 16. Symposium […]

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) koordiniert die Zusammenarbeit führender Solarunternehmen, um den Export deutscher Photovoltaik zu steigern. Unter dem Namen »Club zur ländlichen Elektrifizierung« (C.L.E.) sollen gemeinsame Aktivitäten dazu beitragen, neue Märkte in den Entwicklungsländern zu erschließen.   Das kooperative Netzwerk deutscher PV-Unternehmen will gemeinsame Ressourcen für eine offensive Exportstrategie bereitstellen. Beim 16. Symposium „Photovoltaische Solarenergie“ vom 14. bis 16. März im fränkischen Staffelstein trat der Club erstmals in die Öffentlichkeit.

Geplant sind unter anderem die Aufbereitung von Informationen über Länder, Märkte und Förderungsmöglichkeiten. Nachdem Kontakte in den Zielländern geknüpft wurden, soll eine Vertriebsinfrastruktur aufgebaut werden. Unter den bisher 17 Unternehmen ist die komplette Technologiekette vom Modulhersteller über den Systemanbieter bis hin zum Finanzdienstleister vertreten. An dem Netzwerk beteiligen sich unter anderem die Solon AG, Suntechnics GmbH, Tessag – Angewandte Solarenergie ASE GmbH und die Würth Solar GmbH & Co.KG. Die Mitglieder finanzieren den Koordinationsaufwand anteilig. Der Club versteht sich auch als Lobbyist der PV-Industrie und will deren Interessen gegenüber der Bundesregierung vertreten. Da eine breit angelegte Exportinitiative strukturell gefördert werden müsse, will sich der C.L.E. um öffentliche Mittel bemühen.

Das Fraunhofer Institut sieht den Markt der Zukunft in den dünn besiedelten Regionen des „Sonnengürtels“. Photovoltaik sei für diese zwei Milliarden Menschen ohne Stromanschluss die wirtschaftlich und technisch günstigste Lösung. Klaus Preiser, Abteilungsleiter am Fraunhofer ISE, macht hier einen gravierenden Nachholbedarf der deutschen PV-Industrie aus: »Deutschland hat allen Grund, sich auf den Weg der Markterschließung zu machen. In den USA, die seit einigen Jahren Exportförderung betreiben, stellt der Export in die Entwicklungsländer den Löwenanteil des Marktwachstums. Es ist an der Zeit, dass auch die deutsche Bundesregierung eine Exportstrategie für erneuerbare Energien entwickelt«. Allein die Versorgung von jährlich einem Prozent der nicht mit Strom versorgten Bevölkerung mit 10 Watt Leistung pro Kopf entspräche einem Marktvolumen von 200 Megawatt Spitzenleistung pro Jahr. Beziehe man alle Komponenten und Dienstleistungen mit ein, könnten die Unternehmen rund 8 Milliarden Mark im Jahr umsetzen. Für die Elektrifizierung der ländlichen Gebiete seien neben dem Vertrieb von Photovoltaikmodulen auch Finanzierung, Lieferung, Installation, Wartung und Schulung nötig. Der Aufbau der dafür erforderlichen Infrastruktur bedeute Investitionen in einer Höhe, welche die meist mittelständischen Unternehmen der Photovoltaik-Branche bislang nicht aufbrächten. Darum könnten sie mit den internationalen, in ihren Ländern aktiv geförderten Wettbewerbern, noch nicht konkurrieren.

Weitere Informationen: www.cle-export.de, Tel. +49 (0) 7 61/45 88–2 81, Fax +49 (0) 7 61/45 88–2 17, E-Mail: rana.adib@ise.fhg.de

21.03.2001   Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme

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