Projekt „EURALP“ stattet Alpenhütten mit Photovoltaikanlagen aus

Das Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme (ISE) hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen und dem Österreichischen Alpenverein sowie der spanischen Nutzervereinigung SEBA von 1996 bis 2000 insgesamt 31 Solarstromanlagen mit einer Gesamt-Spitzenleistung von 70 Kilowatt auf Berghütten in den Alpen und Pyrenäen installiert.   Die touristisch genutzten Häuser erhielten im Rahmen des von der Europäischen […]

Das Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme (ISE) hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen und dem Österreichischen Alpenverein sowie der spanischen Nutzervereinigung SEBA von 1996 bis 2000 insgesamt 31 Solarstromanlagen mit einer Gesamt-Spitzenleistung von 70 Kilowatt auf Berghütten in den Alpen und Pyrenäen installiert.   Die touristisch genutzten Häuser erhielten im Rahmen des von der Europäischen Union unterstützten Projekts „EURALP“ so genannte Photovoltaik-Hybridsysteme, bei denen Wind- und Motorgeneratoren die Solarstromanlage unterstützen. Diese Kombination ist besonders wirtschaftlich, da sonst zur Deckung des hohen Stromverbrauchs bei Spitzenlasten überdimensionierte und kostenaufwändige PV-Anlagen nötig wären. Die Energieversorgungskonzepte des Fraunhofer Instituts streben eine ökologische Gesamtlösung an, die Energiesparen, Warmwasserbereitung, Ressourcenschonung und Nachschub einbezieht. Auf die gewöhnlich auf Berghütten eingesetzten umweltschädliche Dieselgeneratoren soll verzichtet werden, zumal der Transport des Kraftstoffs durch unwegsames Gelände weitere Risiken berge. Nach Auskunft des ISE werden durch die verwirklichten Projekte auf Hütten des Deutschen Alpenvereins jährlich 25.000 Liter Dieselkraftstoff durch erneuerbare Energiequellen ersetzt.

Das standardisierte Energie-Konzept des Fraunhofer ISE umfasst vier Schritte: Zuerst erfassen die Solar-Ingenieure die Rahmendaten der Hütte: Besucherfrequenz, Bettenzahl, bauliche Gegebenheiten und Transportwege. Während der anschließenden Ortsbegehung werden die Energieerzeuger und –verbraucher untersucht. Danach wird das Einsparpotenzial ermittelt, das unter anderem durch Wärmedämmung und den Einsatz sparsamer Elektrogeräte erreicht werden kann. Nach der energetischen Optimierung der Verbraucher gilt es, in einem letzten Schritt, ein Umsetzungsprogramm auszuarbeiten, das Renovierungs- und Erweiterungsmaßnahmen einbezieht. Ortsansässige Installationsbetriebe setzen das Konzept um. Wurde eine Photovoltaikanlage installiert, nehmen Ingenieure des Fraunhofer Instituts die Anlage ab und überprüfen die Leistung. Um Verluste über längere Zeiträume zu vermeiden, komme dieser Prüfung wegen der Abgelegenheit des Standorts besondere Bedeutung zu. Zur Qualitäts- und Ertragssicherung führt das ISE ein zweijähriges Messprogramm durch und überwacht die Anlage.

Eine farbige Broschüre mit dem Titel „Solar versorgte Berghütten“, die Portraits der 17 deutschen Hütten des EURALP-Projekts enthält, kann kostenlos bezogen werden beim Deutschen Alpenverein, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Von-der-Kahr-Straße 2-4, 80997 München.

17.08.2001   Quelle: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE

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