Brennstoffzellen vom Fließband

Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich haben die Möglichkeiten der Produktionstechnik für Brennstoffzellen erweitert: Im Dezember 2001 nahmen sie am Institut für Werkstoffe und Verfahren der Energietechnik (IWV-3) eine neue Beschichtungsmaschine in Betrieb, die in dieser Form erstmals eingesetzt wird.   Die Wissenschaftler wollen damit Komponenten der Zellen industrienah und kostenbewusst entwickeln. Das Kernstück einer Direkt-Methanol-Brennstoffzelle (DMFC) […]

Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich haben die Möglichkeiten der Produktionstechnik für Brennstoffzellen erweitert: Im Dezember 2001 nahmen sie am Institut für Werkstoffe und Verfahren der Energietechnik (IWV-3) eine neue Beschichtungsmaschine in Betrieb, die in dieser Form erstmals eingesetzt wird.   Die Wissenschaftler wollen damit Komponenten der Zellen industrienah und kostenbewusst entwickeln.

Das Kernstück einer Direkt-Methanol-Brennstoffzelle (DMFC) ist die Membran-Elektrodeneinheit (MEA): Sie besteht aus mehreren Schichten, die am IWV-3 bisher weitgehend von Hand zusammengefügt wurden. Die neue Beschichtungsmaschine für DMFC automatisiert diesen Vorgang und ermöglicht es, definierter und reproduzierbarer zu beschichten als bisher. Im Allgemeinen werden Maschinen dieser Art in der Textilindustrie eingesetzt. Der Hersteller, die Coatema GmbH in Dormagen, will mit der Anlage die Abhängigkeit von seinen traditionellen Einsatzfeldern verringern und einen neuen Markt erschließen. Die Jülicher Beschichtungsmaschine ist eine Pilotanlage des Unternehmens. Finanziert wurde sie vom Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung (MSWF) des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Bei der Einweihung warf Jürgen Mergel, Diplom-Ingenieur und Abteilungsleiter am IWV-3, einen Blick zurück auf drei Jahre erfolgreiche DMFC-Entwicklung in Jülich: „Durch gezielte Optimierung verschiedener Bauteile konnten wir die Leistung unserer Brennstoffzellen kontinuierlich verbessern. Kürzlich gelang uns der Sprung über die 500-Watt-Grenze, für das nächste Jahr stehen 5 Kilowatt im Fahrplan.“

Direkt-Methanol-Brennstoffzellen arbeiten mit Methanol statt Wasserstoff. Der Vorteil: Methanol ist flüssig und damit leichter zu handhaben und zu lagern als gasförmiger Wasserstoff. Zudem kann es aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Schon heute seien die Eigenschaften der Brennstoffzellen überzeugend, kommentierte Dr. Gerd Eisenbeiß, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Jülich: „Sie sind beispiellos sauber, umweltfreundlich und effizient; die ehrgeizige Forschung in Jülich muss es jetzt fertig bringen, die noch hohen Herstellungskosten zu senken und die Lebensdauer zu erhöhen.“ Hierzu sei die Beschichtungsmaschine ein hervorragendes Instrument.

22.01.2002   Quelle: FZ Jülich

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