Brennstoffzellen-Markteinführung: Herausforderung für den Mittelstand

Der Brennstoffzelle wird weltweit eine wachsende Bedeutung als Teil einer effizienten und Ressourcen schonenden Energieversorgung zugeschrieben. Experten sind sich einig, dass die Brennstoffzelle technisch ausgereift ist, warnen aber vor zu großer Euphorie. Vor allem mittelständische Unternehmen sollten sich im Hinblick auf die Wertschöpfungskette und die erst in einigen Jahren erwartete Serienreife von Brennstoffzellen-Systemen nicht nur […]

Der Brennstoffzelle wird weltweit eine wachsende Bedeutung als Teil einer effizienten und Ressourcen schonenden Energieversorgung zugeschrieben. Experten sind sich einig, dass die Brennstoffzelle technisch ausgereift ist, warnen aber vor zu großer Euphorie. Vor allem mittelständische Unternehmen sollten sich im Hinblick auf die Wertschöpfungskette und die erst in einigen Jahren erwartete Serienreife von Brennstoffzellen-Systemen nicht nur als Konkurrenten, sondern auch als Kooperationspartner verstehen.  Dies sind zentrale Ergebnisse einer Tagung der Energieagentur Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Kompetenz-Netzwerk des Landes und der Industrie- und Handelskammer Köln am 19.02.2002. „Die Brennstoffzelle ist ein wichtiger Hoffnungsträger, die Markteinführung aber eine echte Herausforderung“, versicherte Prof. Dr. Detlef Stolten, Leiter des Kompetenz-Netzwerks Brennstoffzelle NRW. „Wer auf neue Energien als Geldanlage setzt, braucht gute Nerven, darf sich am Ende aber langfristig zu den Gewinnern zählen,“ ergänzte Dr. Norbert Hüttenhölscher, Leiter der Energieagentur NRW.

Dr.-Ing. Friedel Breuer von der IHK Köln forderte speziell die mittelständischen Unternehmen zu Forschungs- und Vermarktungskooperationen auf. Angelika Heinzel vom Zentrum für Brennstoffzellenforschung an der Universität Duisburg gab zu bedenken, dass die Brennstoffzelle bestehende und vor allem bewährte Produkte vom Markt verdrängen müsse: „Wir haben eine funktionierende Energieversorgung. Es wird viel Überzeugungsarbeit nötig sein, bis der Markt von allen Vorteilen der Brennstoffzellen-Technologie überzeugt ist.“ Zudem sehe die Kostensituation nicht grundsätzlich positiv aus. Die Duisburger Professorin verweist auf die kostenintensive Technologie für einen Autoantrieb. Heinzel sagte weiter: „Bei der stationären und portablen Energieversorgung sieht die Kostensituation günstiger aus.“

Kai Klinder von der Remscheider Vaillant GmbH erklärte, das Unternehmen habe im Bereich der Hausenergieversorgung erst in diesem Jahr mit der Felderprobung von Prototypen begonnen: „Nicht alle Ankündigungen der vergangenen Jahre sind auch zu halten.“ Weltweit gebe es noch keine Brennstoffzelle für die Hausenergieversorgung, die bereits Serienreife besitze. Klinder erwartet nicht, dass dies vor 2005 der Fall sein wird.

26.02.2002   Quelle: Energieagentur NRW

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