Bundespräsident Rau eröffnet „Woche der Umwelt“ in Berlin
„Umweltschutz und Nachhaltigkeit in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen sind ja kein Selbstzweck. Es geht darum, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu erfüllen, dass die Entwicklung künftiger Generationen nicht gefährdet wird. Das muss der Maßstab unseres Handelns sein.“ Mit diesen Worten eröffnete Bundespräsident Johannes Rau heute Morgen die erste „Woche der Umwelt“, die auf seine Initiative hin gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) organisiert wurde. Im Park des Schlosses Bellevue zeigen heute und am Dienstag erstmalig 160 Aussteller mehr als 8.000 geladenen Gästen Spitzenprodukte deutscher Umwelttechnik und -forschung und laden zu 44 hochkarätig besetzten Einzelveranstaltungen ein.
Rau betonte bei seiner Eröffnungsrede, Umweltschutz sei kein Thema der Askese. Es gehe nicht um „immer weniger“ und „immer teurer“. Es gehe um mehr Lebensqualität für alle in einer intakten Umwelt. Es gehe darum, den Umweltverbrauch mit moderner Technik zu vermindern. Rau: „Wir brauchen mehr technische Innovation, damit wir mit weniger Energie und weniger Rohstoffen erfolgreich wirtschaften und besser leben können.“
Dabei gehe es um ganz harte ökonomische Fakten, betonte Deutschlands Staatsoberhaupt. Heute hingen mehr als eine Million Arbeitsplätze in Deutschland von der Umweltwirtschaft ab. Dazu gehörten zahlreiche High-Tech-Berufe, die es ohne den Umweltschutz nicht gebe. Rau: „Das können noch viel mehr werden. Darum dürfen wir uns auf unseren Lorbeeren nicht ausruhen.“ Wer sich die Schwellenländer ansehe, wisse, dass der Weltmarkt für moderne Umwelttechnik fast unbegrenzt sei. Er werde weiter boomen und daran müsse Deutschland seinen Anteil haben. In vielen Feldern von Umwelttechnik und -forschung sei Deutschland führend, dieser Vorsprung müsse gehalten und ausgebaut werden.
Mit Blick auf den am 26. August in Johannesburg beginnenden Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung betonte Rau, er hoffe auf möglichst konkrete Empfehlungen für das, was im eigenen Land und weltweit ganz praktisch zu tun sei, „damit der Globus in einigen Jahrzehnten nicht quietscht und eiert“, wie es in einem alten Volkslied heiße. Dabei hätten die Vorgängerkonferenzen von Johannesburg durchaus Meilensteine auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung gesetzt.
03.06.2002 Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)