Grüne: Ausstieg der FDP aus erneuerbaren Energien wirtschaftsfeindlich
Die Ankündigung des FDP-Energiepolitikers Walter Hirche, auf erneuerbare Energiequellen verzichten zu wollen und auf fossile Energiequellen sowie Atomkraft zu setzten, bezeichnete der grüne Energieexperte Hans-Josef Fell (MdB) als „vollkommen unverständlich und unverantwortlich“. Zu dem am 10.07. vorgestellten Erfahrungsbericht der Bundesregierung zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sagte Fell, forschungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis90 / Die Grünen, das EEG sei ein großer Erfolg. Das Gesetz schaffe Arbeitsplätze, schone Klima und Umwelt und treibe den technologischen Fortschritt voran.
Die FDP nehme den Verlust zehntausender Arbeitsplätze und den Untergang einer ganzen Wirtschaftsbranche in Kauf, kritisierte Fell. Gleichfalls ohne Relevanz seien für die FDP die im Erfahrungsbericht aufgeführten Umweltvorteile und die erfolgreiche Technologieentwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien. Aus bündnisgrüner Sicht würden diese Vorteile weit schwerer wiegen als die minimal höheren Stromkosten. Dies bestätige der Erfahrungsbericht der Bundesregierung. Die Stromkosten erhöhten sich durch das EEG um kaum mehr als ein Prozent, wenn vermiedene Netzkosten in der Kalkulation berücksichtigt würden. Diese Einsparungen ergäben sich durch die dezentrale Einspeisung regenerativ erzeugten Stromes sowie durch geringere Netzverluste. Volkswirtschaftlich betrachtet habe das EEG 2001 ein Plus von 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Würden die externen Effekte (z.B. Umweltkosten) von Kohle- und Atomstrom berücksichtigt, lösten sich die etwas höheren Stromkosten in Luft auf, so Fell.
Download des BMWi-Erfahrungsberichts zum EEG als PDF-Datei (1,2 MB) unter http://www.bmwi.de/Homepage/download/energie/EEG-Erfahrungsbericht.pdf
11.07.2002 Quelle: Hans-Josef Fell (MdB)