Peugeot stellt Brennstoffzellen-Fahrzeug „H2O“ vor

Unter den so genannten Concept-Cars, die der Automobilhersteller Peugeot beim Pariser Autosalon 2002 vom 28.09.-13.10.2002 vorstellt, befindet sich ein besonders innovatives Modell. Sein Name ist H2O, wie die chemische Formel für Wasser. Und das zu Recht, denn es handelt sich um ein Feuerwehrfahrzeug.   Die Farbe Rot und die Chromelemente, die an amerikanische Feuerwehrtrucks erinnern, […]

Unter den so genannten Concept-Cars, die der Automobilhersteller Peugeot beim Pariser Autosalon 2002 vom 28.09.-13.10.2002 vorstellt, befindet sich ein besonders innovatives Modell. Sein Name ist H2O, wie die chemische Formel für Wasser. Und das zu Recht, denn es handelt sich um ein Feuerwehrfahrzeug.   Die Farbe Rot und die Chromelemente, die an amerikanische Feuerwehrtrucks erinnern, betonen seine spielerische Dynamik. Originell sei das Fahrzeug aber auch wegen seiner Antriebsform, einer Brennstoffzelle (BZ): Der H2O verfügt über ein System zur Wasserstofferzeugung in Echtzeit, mit dem je nach Bedarf die entsprechende Menge an Brennstoff erzeugt werden kann. Ein wahrer Quantensprung, berichtet Peugeot in einer Pressemitteilung, denn dadurch sei das Fahrzeug völlig unabhängig von den Problemen der Speicherung von Wasserstoff in Druckbehältern.

Neue Antriebsmöglichkeiten hätten sich zu einer Kernfrage in den Entwicklungslabors von Peugeot entwickelt: Als Alternative zu den heutigen Verbrennungsmotoren, die Benzin oder Dieselkraftstoff benötigen, nimmt die Brennstoffzelle eine zentrale Rolle ein. Hierbei wird die chemische Energie im Fahrzeug direkt in elektrische Energie umgewandelt. Theoretisch könnten nach diesem Funktionsprinzip lokal völlig abgasfreie Fahrzeuge („Zero Emission Vehicles“) mit großen Reichweiten entwickelt werden. Damit wäre auch das größte Hindernis für die Verbreitung von Elektrofahrzeugen beseitigt: die regelmäßige Versorgung mit Strom. Außerdem eröffne der hohe Wirkungsgrad der Brennstoffzelle und die Vielfalt der für sie einsetzbaren Kraftstoffe wichtige Perspektiven für die Reduzierung des Verbrauchs und der Kohlendioxid-Emissionen. Bei der Brennstoffzelle wird durch Oxidation eines Brennstoffs — im Idealfall Wasserstoff — an einer Elektrode und Reduktion des Sauerstoffs an der zweiten Elektrode elektrischer Strom erzeugt. Bei diesem Prozess der Oxidation-Reduktion entstehen Energie und Wasser.
Die Umsetzung dieses simpel erscheinenden Prinzips im Auto ist allerdings nicht einfach. Der Wasserstoff muss entweder gespeichert oder an Bord erzeugt werden. Wegen seiner geringen Dichte von 70 g/l im flüssigen Zustand und der immens niedrigen Temperatur von —253 Grad Celsius, bei der Wasserstoff in den flüssigen Zustand übergeht, lässt er sich nur sehr schwer speichern. Soll Wasserstoff an Bord erzeugt werden, wirkt sich die Wahl des Brennstoffs entscheidend auf die Umweltbilanz des Fahrzeugs aus. Hier bieten Biokraftstoffe und vor allem Ethanol vielversprechende Perspektiven.

Bei der Erforschung der Onboard-Brennstoffzelle verfolgt PSA Peugeot Citroën unterschiedliche Ansätze. Die Brennstoffzelle eignet sich zum einen als Hauptenergielieferant, wie dies im Fall des ersten auf Basis des Peugeot Partner entstandenen Prototypen der Fall ist. Ebenso kann eine Brennstoffzelle als zusätzlicher Stromgenerator für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor eingesetzt werden. Und schließlich kann eine Platz sparende Brennstoffzelle als Zusatzgenerator für Elektro- und Hybridfahrzeuge die Reichweite dieser Fahrzeuge verbessern und das Gewicht der mitgeführten Batterien verringern. Aus genau diesem Funktionsprinzip hat PSA Peugeot Citroën eine Technologiestudie auf der Grundlage des Peugeot Partner entwickelt. Dieser wurde als Taxi ausgelegt, da er für die Fortbewegung im urbanen und suburbanen Gebiet ohne lokale Abgasentwicklung bestens geeignet ist. In die Entwicklung flossen auch Vorstellungen und Bedürfnisse von Taxifahrern mit ein, die über tatsächliche Einsatzbedingungen und über Anforderungen an die Effizienz der Technik Auskunft gaben. Der Peugeot Partner als Brennstoffzellen-Taxi bekam daher neben dem Elektromotor eine Brennstoffzelle, Platz sparende Nickel-Metallhybrid-Batterien und einen Behälter mit neun Wasserstoffflaschen, die im sogenannten Einschubtank untergebracht sind. Der Elektromotor des Partner verfügt über 22 kW (30 PS) Nennleistung und ein Untersetzungs- oder Planetengetriebe. Maximal ist eine Leistungsabgabe von 36 kW (49 PS) möglich. Das maximale Drehmoment beträgt 210 Nm, eine Kraft, die — wie bei Elektromotoren üblich — sofort mit dem Moment des Anfahrens zur Verfügung steht. Der Peugeot Partner mit Brennstoffzelle erreicht so eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h und verfügt über eine Reichweite von 200 bis 300 Kilometern.

04.10.2002   Quelle: PEUGEOT Deutschland GmbH

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