Energieverbraucher: Höhere Erdgassteuer nicht auf Privatverbraucher abwälzen

Die von der Bundesregierung beschlossene Anhebung der Erdgassteuer korrigiere die bisher ungleiche Besteuerung von Heizöl und Erdgas, stellt der Bund der Energieverbraucher e.V. fest.  Die Erdgasverkäufer hätten jedoch die bisherigen Steuervorteile nicht an die Verbraucher weitergegeben, sondern die Erdgaspreise auf einen mit den Ölpreisen wettbewerbsfähigen Preis erhöht und die Steuerermäßigung als Gewinn verbucht, kritisiert der […]

Die von der Bundesregierung beschlossene Anhebung der Erdgassteuer korrigiere die bisher ungleiche Besteuerung von Heizöl und Erdgas, stellt der Bund der Energieverbraucher e.V. fest.  Die Erdgasverkäufer hätten jedoch die bisherigen Steuervorteile nicht an die Verbraucher weitergegeben, sondern die Erdgaspreise auf einen mit den Ölpreisen wettbewerbsfähigen Preis erhöht und die Steuerermäßigung als Gewinn verbucht, kritisiert der Verbraucherverband. Der Bund der Energieverbraucher fordert nun, dass die Erhöhung der Erdgassteuer nicht auf den Erdgaspreis für Privathaushalte aufgeschlagen wird. Eine Weitergabe an die Verbraucher widerspräche dem Prinzip der Ölpreisbindung der Erdgaspreise – dieses würde bei einer anstehenden Ölpreiserhöhung von der Gaswirtschaft als Argument herangezogen – denn die Heizölpreise würden sich durch die Besteuerung nicht erhöhen.

Die Erhöhung der Erdgassteuer von 3,48 auf 5,50 Euro je Megawattstunde mache je Kilowattstunde Erdgas einen Betrag von 0,20 Cent aus, errechnet der Verbraucherverband. Der Importpreis für Erdgas sei zwischen Juli 2001 und August 2002 jedoch um 0,23 Cent/kWh gesunken. Damit seien die Erdgasimporte im letzten Jahr um etwa jenen Betrag billiger geworden, mit dem die Erdgassteuer sie belaste.

Unter Umweltgesichtspunkten habe Erdgas keine Vorteile gegenüber dem Heizöl und sei deshalb nicht besonders förderwürdig heißt es in einer Pressemitteilung des Bundes der Energieverbraucher. Der Schwefelgehalt des Heizöls sinke ständig und sei praktisch nicht mehr emissionsrelevant. Die höheren CO2-Emissionen des Heizöls gegenüber dem Erdgas würden durch die Leckageverluste beim Erdgastransport wettgemacht, so der Bund der Energieverbraucher. Der Erdgaspreis für Haushalte sei im Vergleich zu den Erdgaspreisen für Gewerbe und Industrie ohnehin weit überteuert. Für die gleiche Gasmenge – eine Kilowattstunde – bezahle ein Haushalt in Deutschland derzeit 4,21 Cent und ein Industrieverbraucher nur 2,11 Cent (jeweils incl. MWSt).

13.11.2002

Beliebte Artikel

Schließen