Kachelmann-Wetterprognosen sollen Offshore-Windparks steuern

Das Augsburger Unternehmen Meteocontrol GmbH entwickelt auf Wetterdaten gestützte Windleistungsprognosen für Windparks auf dem Meer.   Am 19.11.2002 erhielt das Unternehmen eine Förderzusage der Wirtschaftsförderung Bremerhaven (BIS), berichtet Meteocontrol in einer Pressemitteilung. Den Auftrag nahmen Jörg Kachelmann, Chef-Meteorologe der Meteomedia AG, und Gerd Heilscher, Geschäftsführer des Tochterunternehmens meteocontrol GmbH entgegen. Innerhalb von 17 Monaten sollen […]

Das Augsburger Unternehmen Meteocontrol GmbH entwickelt auf Wetterdaten gestützte Windleistungsprognosen für Windparks auf dem Meer.   Am 19.11.2002 erhielt das Unternehmen eine Förderzusage der Wirtschaftsförderung Bremerhaven (BIS), berichtet Meteocontrol in einer Pressemitteilung. Den Auftrag nahmen Jörg Kachelmann, Chef-Meteorologe der Meteomedia AG, und Gerd Heilscher, Geschäftsführer des Tochterunternehmens meteocontrol GmbH entgegen. Innerhalb von 17 Monaten sollen ein Berechnungsmodell für Windertragsprognosen und kurzfristige Unwetterwarnungen sowie ein Steuerungsinstrument für die längere Lebensdauer der Bauteile von Windkraftanlagen entwickelt werden. Wissenschaftlicher Entwicklungspartner ist das Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Materialforschung (IFAM) in Bremerhaven. Das bestehende Prognosemodell „Previento“ der Universität Oldenburg dient als Grundlage der Entwicklung. Die Wetterdaten der Meteomedia AG, die über das dichteste Messnetz Europas verfügt, sollen in Zusammenarbeit mit den Oldenburger Forschern in „Previento“ integriert werden. Die entwickelten Serviceleistungen werden der Energiebranche im Wetterportal der Meteocontrol GmbH zur Verfügung gestellt (www.meteocontrol.de).

Für den wirtschaftlichen Betrieb der Stromnetze benötige die Energiewirtschaft genaue Prognosen des Energieertrages aus regenerativen Energieanlagen innerhalb eines 24-Stunden-Zyklus, erläutert Meteocontrol. Werde zeitgleich viel Windenergie produziert und wenig Strom verbraucht, bedeute dies automatisch, dass die Netzbetreiber andere Stromquellen (Kohle, Kernkraft, Gas) herunterfahren müssen. Sei die Windenergieleistung gleichzeitiger starker Stromnachfrage hingegen schwach, dann müssten die Netzbetreiber zur Sicherstellung der Versorgung Strom hinzukaufen. Je früher der Netzbetreiber diese Daten zur Verfügung habe, desto günstiger könne er Strom hinzukaufen. Für die präzise Vorausschau will Meteocontrol zusätzlich die Online-Verfügbarkeit der Windleistungsprognosen verbessern. So werde künftig die jeweils bestehende Windleistungsprognose mit den stündlich gemessenen Wetterwerten verglichen und aktualisiert.

Offshore-Windparks sind extremen Wetterbedingungen häufiger ausgesetzt als Windkraftanlagen an Land. Zum Schutz vor Beschädigungen sollen deshalb Kurzzeitprognosen in Intervallen von maximal zwei Stunden eingeführt werden. Diese Daten dienen der Steuerung der Windenergieanlagen, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Je exakter die Windenergieanlagen entlang der Wetterbedingungen betrieben werden können, desto größer sei deren Energieertrag und desto geringer die Ausfallzeiten auf Grund von Überbeanspruchung. Offshore-Windparks der Gigawattklasse könnten in Zukunft eine wichtige Rolle in der Stromversorgung spielen. Für die Steuerung der Windparks und Sicherstellung der Stromversorgung benötige die Energiewirtschaft neben der Vorhersage der Stromnachfrage (Lastprofil) eine genaue Prognose der Stromabgabe der Windkraftanlagen für mindestens zwei Tage im voraus, beschreiben die an der Entwicklung beteiligten Partner die Anforderungen. Die heutigen Wettvorhersagemodelle lieferten hierzu keine ausreichend genaue Prognose. Bei einer geplanten Gesamtinstallationsleistung von 25.000 Megawatt Windenergie stünden die Netzbetreiber bei Kurzzeitschwankungen vor großen Problemen.

25.11.2002   Quelle: PR-Agentur York; Meteocontrol GmbH

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