Europäische Solarwärme-Industrie gründet neuen Dachverband

Die Mitgliederversammlungen des Industrieverbandes ASTIG (Active Solar Thermal Industry Group) und der European Solar Industry Federation (ESIF) haben beschlossen, sich zu einer starken europäischen Vereinigung zusammenzuschließen. Die neue Interessenvertretung der Solarthermie-Branche heißt European Solar Thermal Industry Federation, kurz ESTIF.   Mitglieder sind nationale oder regionale Verbände, Hersteller und Dienstleistungsunternehmen. „Durch den Zusammenschluss wird die Solarthermie-Industrie […]

Die Mitgliederversammlungen des Industrieverbandes ASTIG (Active Solar Thermal Industry Group) und der European Solar Industry Federation (ESIF) haben beschlossen, sich zu einer starken europäischen Vereinigung zusammenzuschließen. Die neue Interessenvertretung der Solarthermie-Branche heißt European Solar Thermal Industry Federation, kurz ESTIF.   Mitglieder sind nationale oder regionale Verbände, Hersteller und Dienstleistungsunternehmen. „Durch den Zusammenschluss wird die Solarthermie-Industrie die Solarwärme in Europa noch wirksamer auf die politische Tagesordnung setzen können und die Marktdurchdringung von Solarwärmeanlagen in Europa verstärken“, sagte ESTIF-Präsident Ole Pilgaard. ESTIF-Gründungsmitglieder seien 13 Solar-Verbände, 18 Hersteller und acht Dienstleister, welche die Mehrheit der EU-Mitgliedsländer repräsentierten. Mit ESTIF sei die europäische Solarthermie-Industrie in Brüssel stark vertreten, so Pilgaard weiter.

Eine der bedeutendsten Aufgaben der ESTIF sei es, die Nutzung der Solarenergie zur Heizung und Kühlung zu intensivieren. Ein Drittel des Primärenergieverbrauchs in der EU gingen auf das Konto der Heizung, die damit auch eine der wesentlichen Ursachen für die Luftverschmutzung in den Städten sei. ESTIF unterstützt eine Langzeitstrategie zu Gunsten einer nachhaltigen, von Importen unabhängigen Energieversorgung, welche einen kräftigen Ausbau der Heizung und Klimatisierung mit erneuerbaren Energien einschließe.

Solarwärme ist für die ESTIF die Lösung: Eine ausgereifte Technik, die in allen Mitgliedsländern für die private wie öffentliche Nutzung zur Verfügung stehe und ebenso Prozesswärme für Industrie und Landwirtschaft liefern könne. Solarthermie liefere „grüne“ Energie zum Preis von etwa 10 Eurocent pro Kilowattstunde. „Trotz dieses konkurrenzfähigen Preises sind die Investitionskosten noch ein Hindernis für das Wachstum, erklärte ESTIF-Gerneralsekretär Raffaele Piria. Aus diesem Grunde unterstütze ESTIF intelligente, kurz- und mittelfristige Pläne zur Marktstimulation. Langfristig sei die Solarthermie gegenüber den fossilen Brennstoffen durchaus konkurrenzfähig – vorausgesetzt, dass auf dem Energiemarkt faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen würden und die so genannten externen Kosten von Öl, Gas, Kohle und Uran (beispielsweise Emissionen oder Endlagerung) Eingang in die Kostenrechnung fänden, erläutert Piria.

Gegenwärtig beteiligt sich ESTIF an mehreren von der EU geförderten Projekten zum Aufbau eines europäischen Solarwärmemarktes: „Solar Keymark” soll die Test- und Zertifizierungsverfahren für Solarthermie-Anlagen und -Komponenten vereinheitlichen und ein europaweit anerkanntes Qualitätssiegel etablieren. Die Studie „Sun in Action II”, die im April erscheinen soll, wird die bisher umfangreichste Bestandsaufnahme der Solarwärmemärkte in den EU-Mitgliedsstaaten und den restlichen europäischen Länden liefern. Die Europäische Solarthermie-Konfernz „estec2003“ wird den ESTIF-Aktionsplan sowie die Ergebnisse von „Solar Keymark“ öffentlich diskutieren. Sie findet statt am 26 und 27. Juni 2003 in Freiburg, parallel zur internationalen Fachmesse „Intersolar 2003“.

Weitere Informationen auf der ESTIF-Website: http://www.estif.org. Näheres zur Solarthermie-Konferenz unter http://www.estec2003.org. Messe Intersolar 2003: http://www.intersolar.de/

05.02.2003   Quelle: ESTIF

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