Neue Studie: Versorgung mit Energierohstoffen mittelfristig gewährleistet

Versorgungsengpässe bei den fossilen Energierohstoffen sind nach Einschätzung Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) nicht zu erwarten.  Beim konventionellen Erdöl erwartet die BGR allerdings in 10 bis 20 Jahren ein Rückgang der jährlichen Fördermenge. Dann wird der so genannten „depletion mid-point“ erreicht – der Zeitpunkt, an dem die Hälfte des weltweit gewinnbaren Öls gefördert sein […]

Versorgungsengpässe bei den fossilen Energierohstoffen sind nach Einschätzung Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) nicht zu erwarten.  Beim konventionellen Erdöl erwartet die BGR allerdings in 10 bis 20 Jahren ein Rückgang der jährlichen Fördermenge. Dann wird der so genannten „depletion mid-point“ erreicht – der Zeitpunkt, an dem die Hälfte des weltweit gewinnbaren Öls gefördert sein wird. Das ist ein Ergebnis der Studie „Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen“, welche die BGR Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) erstellt hat.

Die jetzt erschienene Studie untersucht die Verfügbarkeiten nach Energieträgern und Regionen sowie deren Perspektiven unter technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Berichtszeitraum endet zum Jahreswechsel 2001/2002. Bei einem zur Zeit noch stetig wachsenden Erdölverbrauch weltweit könnten sich nach dem „depletion mid-point“ Anpassungsreaktionen ergeben. Die weltweite Rohölversorgung werde sich dann zunehmend auf die Ausnutzung nicht-konventioneller Ressourcen (Ölsand, Schwer- und Schwerstöl) stützen, die durch technischen Fortschritt und Preissteigerungen wirtschaftlich erschlossen werden könnten, heißt es in einer Pressemitteilung des BMWA. Die so genannte theoretische Kennziffer der statischen Reichweite (heute bekannte Reserven geteilt durch heutigen Jahresverbrauch) der konventionellen Ölreserven wird mit 43 Jahren angegeben, und unter Einbeziehung der konventionellen Ressourcen mit 67 Jahren.

Diese Werte hätten sich allerdings seit Ende der achtziger Jahre nicht wesentlich verändert; offenbar seien der technische Fortschritt bei der Förderung und die Suche nach neuen Lagerstätten so erfolgreich, dass Produktion und Reserven im Gleichgewicht gehalten wurden, so das BMWA. Neben der Verfügbarkeit sei die ungleiche regionale Verteilung von Energierohstoffen und deren Verbrauch ein wichtiger Aspekt der Studie. So werde die Importabhängigkeit der großen Verbraucherländer Europas und Nordamerikas von den Rohstoffproduzenten weiter zunehmen, besonders von den Staaten des Nahen Ostens und Russlands.

„Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen unsere Einschätzung, dass die geologischen Vorräte mittelfristig keine Versorgungsengpässe bei den Energierohstoffen erwarten lassen. Allerdings kann niemand in der aktuellen politischen Situation verlässlich die Einflüsse der Irak-Krise auf die kurzfristige Preis- und Versorgungssituation beim Erdöl absehen. Generell zeigen die zunehmende Konzentration der Lieferquellen und die Endlichkeit aller fossilen Energievorräte, dass unsere energiepolitische Ausrichtung auf Energieeinsparung, Förderung alternativer Energieformen und einen ausgewogenen Energiemix vernünftig ist“, kommentierte Bundeswirtschafts- und -arbeitsminister Wolfgang Clement die Studie.

Die Studie ist ab sofort online verfügbar unter http://www.bmwa.bund.de. Sie kann außerdem kostenlos bestellt werden beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA; Referat -Kommunikation, Internet; Postfach 30 02 65; 53182 Bonn; Telefon:01888/615-4171; Bestellfax: 0228/42 23 – 462

01.04.2003   Quelle: BMWA

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