SPD-Basis: Berlin soll Solarverordnung wieder auf die Tagesordnung setzen

SPD-Kommunalpolitiker aus dem hessischen Vellmar wollen dem Berliner Senat Mut machen: „Es funktioniert, Sonnenwärme bei Neubauten vorzugeben. Berlin muss endlich handeln und als Stadt des solaren Regierungsviertels ein weiteres Signal in die Republik entsenden!“   Das erklärten die Vellmarer Stadtverordneten Fabio Longo und David Sehrbrock. Die Initiatoren des „Solaren Stadtviertels“ auf dem Osterberg werben auch […]

SPD-Kommunalpolitiker aus dem hessischen Vellmar wollen dem Berliner Senat Mut machen: „Es funktioniert, Sonnenwärme bei Neubauten vorzugeben. Berlin muss endlich handeln und als Stadt des solaren Regierungsviertels ein weiteres Signal in die Republik entsenden!“   Das erklärten die Vellmarer Stadtverordneten Fabio Longo und David Sehrbrock. Die Initiatoren des „Solaren Stadtviertels“ auf dem Osterberg werben auch in der Bundeshauptstadt für den „Vellmarer Weg“. Mit dem Rückzieher von der geplanten Solaranlagenverordnung habe Berlin dem notwendigen Durchbruch der Solarenergie in Deutschland geschadet. Doch nun könne dieser Fehler wieder gut gemacht werden. „Dazu zeigt Vellmar im Kleinen, was in der Hauptstadt im Großen ein richtiger Erfolg werden kann“, erklären Longo und Sehrbrock.

Die nordhessische Kleinstadt nahe Kassel mache beispielhaft vor, wie eine beherzte solare Städtebaupolitik gelingen könne. Alle Häuser des gerade entstehenden Stadtviertels mit 350 geplanten Wohneinheiten müssen Sonnenwärme nutzen. Ein Dutzend Häuser sei bereits mit Sonnenkollektoren errichtet worden, so der Stand Ende Mai 2003. Dabei setze Vellmar ein intelligentes und kooperatives Instrument der Bauleitplanung ein, den städtebaulichen Vertrag gemäß § 11 Baugesetzbuch. Im Gegensatz zu der „Ordenanza Solar“, der Solaranlagenverordnung der katalanischen Hauptstadt Barcelona, fordere Vellmar nicht nur die Nutzung von Solarwärme, sondern fördere sie auch: Neben der „Solar-Pflicht“ sei eine kostenlose, von der Stadt finanzierte Energieberatung Bestandteil des Konzepts.

„Die Erfolge der Städtebaupolitik in Barcelona und Vellmar sprechen für sich, die Selbstverpflichtung der Berliner Bauwirtschaft hingegen ist ein Schuss in den Ofen“, so die Vellmarer Stadtverordneten. Es sei jetzt an der Zeit, die Weichen in Berlin auf die Solarschiene umzustellen. Deshalb fordern Longo und Sehrbrock den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und den Bausenator Peter Strieder (beide SPD) dazu auf, die Reaktivierung der Berliner Solaranlagenverordnung zur Chefsache zu erklären. Wowereit, der das Scheitern der wegweisenden Verordnung nicht als Regierungschef zu verantworten habe, sei der Richtige für einen Neuanfang.

Weitere Informationen zum „Solaren Stadtviertel“ in Vellmar unter anlage.html

02.06.2003

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