C.L.E. fordert deutsches Programm zur ländlichen Elektrifizierung
Der Club zur ländlichen Elektrifizierung (C.L.E.) will die Rahmenbedingungen für den deutschen Photovoltaik-Export verbessern und Konzepte für die ländliche Elektrifizierung in Entwicklungsländern umsetzen. In einer jüngst ergriffenen Initiative fordern die derzeit 16 Mitgliedsunternehmen die Bundesregierung auf, ein Programm zur ländlichen Elektrifizierung in Ländern des Südens ins Leben zu rufen und finanziell zu unterstützen. Mit dem von C.L.E. entworfenen Programm »Solarstrom für eine Million Hütten« könnten rund fünf Millionen Menschen eine Basiselektrifizierung erhalten, die ihnen eine erhebliche Steigerung des Lebensstandards ermöglicht. Die dafür von der Bundesregierung aufzuwendenden Mittel machten nur einen Teil der von Bundeskanzler Schröder in Johannesburg 2002 versprochenen 500 Millionen Euro für die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur, so der C.L.E. in einer Pressemitteilung.
Auch in Zeiten knapper öffentlicher Mittel gebe es gute Gründe und Notwendigkeiten für das Engagement der Bundesregierung in Projekten zur ländlichen Elektrifizierung. Drei erklärte Ziele der Bundesregierung und der Weltgemeinschaft könnten gleichzeitig angegangenen werden, betont der C.L.E.: Die Verbesserung der Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern, die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze in Deutschland sowie in den Zielländern und dieVerminderung des Anstiegs der CO2-Emmissionen. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Regierungskonferenz zu erneuerbaren Energien in Bonn im Juni 2004 könnte die Bundesregierung mit einem solchen Programm ein deutliches Zeichen gegenüber der Weltgemeinschaft setzen und gleichzeitig die Exportinteressen der deutschen Industrie unterstützen.
Das auf sieben Jahre angelegte »Solarstrom für eine Million Hütten«-Programm lasse sich durch intelligente Finanzierungsmodelle unter Einbeziehung der begünstigten Bevölkerung in den Zielländern sowie eine gezielte Umschichtung vorhandener Gelder realisieren. Gefördert werden sollen photovoltaische Einzelhausversorgungen (Solar Home Systems SHS) sowie Dorfstromversorgungen. Letztere vor allem dort, wo der schrittweise Ausbau des Energieangebots geplant ist. In installierter PV-Leistung ausgedrückt, hat das geforderte Programm eine Größe von 50 Megawatt MW: Dies entspricht einer Million Standardmodulen mit einer Leistung von 50 Watt. Der kurzfristige Bedarf in den Zielländern sei jedoch mehr als 100 Mal so groß, so dass in Folge eines solchen Programms ein Vielfaches an Anlagen und Systemen realisiert werden könne. Durch den vorgeschlagenen Ansatz würden qualitativ hochwertige Konzepte für die ländliche Elektrifizierung entwickelt und umgesetzt. Die damit verbundenen positiven Beispiele würden die Märkte enorm voranbringen, untertreicht der C.L.E.
Um eine nachhaltige Elektrifizierung sicherzustellen, werden 15% der Investitionskosten für Aus- und Weiterbildung, Projektmonitoring und übergeordnete Strukturmaßnahmen notwendig sein, erwartet der C.L.E. Die neuen Vorhaben sollen aufbauen auf den bereits laufenden Projekten zur technischen Zusammenarbeit. Die Mitglieder des Clubs zur ländlichen Elektrifizierung C.L.E. kommen aus allen Bereichen der PV-Industrie, vom Modulhersteller über den Systementwickler bis hin zum Installateur. Der C.L.E. bündelt die Kompetenzen deutscher Unternehmen zu Märkten der ländlichen Elektrifizierung in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Solarindustrie BSI. Weitere Informationen unter http://www.cle-export.de/german/index.html
01.07.2003 Quelle: Club zur ländlichen Elektrifizierung e.V.