Deutschland soll Vorreiterrolle im Klimaschutz ausbauen

Heftigere Stürme, höhere Fluten und insgesamt eine zunehmende Zahl extremer Wetterlagen seien die Vorzeichen der bevorstehenden Klimaveränderung, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums. „Der weltweite Klimaschutz ist die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts“, sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf einer Tagung der Petra-Kelly-Stiftung in München.   Klimaschutz müsse deshalb zur Kernaufgabe auf internationaler, nationaler und […]

Heftigere Stürme, höhere Fluten und insgesamt eine zunehmende Zahl extremer Wetterlagen seien die Vorzeichen der bevorstehenden Klimaveränderung, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums. „Der weltweite Klimaschutz ist die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts“, sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf einer Tagung der Petra-Kelly-Stiftung in München.   Klimaschutz müsse deshalb zur Kernaufgabe auf internationaler, nationaler und kommunaler Ebene werden, so Trittin.

Deutschland müsse auch in Zukunft die Rolle des Vorreiters in der internationalen Klimapolitik übernehmen — auch aus wohlverstandenem Eigeninteresse. „Die Vorreiterrolle im Klimaschutz stärkt Deutschland im internationalen Wettbewerb um Zukunftstechnologien“, betonte Trittin. Die Bundesrepublik sei im internationalen Vergleich Weltmeister bei der Nutzung der Windkraft und hinter Japan Vizeweltmeister bei der Solarenergie. „Das schafft Arbeitsplätze in Zukunftstechnologien und eröffnet deutschen Unternehmen Exportschancen. Die Nutzung der erneuerbaren Energien hat hierzulande bereits 130.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein ganzer Industriezweig ist in den letzten Jahren neu entstanden“, sagte der Bundesumweltminister.

Im Hinblick auf den internationalen Klimaschutzprozess zeigte Trittin sich optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass Russland das Kyoto-Protokoll bald ratifiziert. Dann kann dieses wichtige Übereinkommen zum internationalen Klimaschutz endlich in Kraft treten.“ Der Blick müsse sich jedoch bereits jetzt auf die Zeit nach dem Ende der ersten Verpflichtungsperiode (2008-2012) des Kyoto-Protokolls richten. „Kyoto ist nur der erste Schritt. Die Industrieländer müssen sich auf ehrgeizigere Reduktionsziele verpflichten“, forderte Trittin. Deutschland sei bereit, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu senken, wenn die EU insgesamt um 30 Prozent reduziere. Zudem müssten die USA wieder Teil des internationalen Klimaschutzprozess sein. „Die Welt darf nicht zulassen, dass sich der größte Erzeuger von Treibhausgasen weiterhin aus der Verantwortung schleicht“, so der Minister. Wichtig seien zudem erste Klimaschutzverpflichtungen für einige wichtige Entwicklungs- und Schwellenländer sowie eine Begrenzung der Emissionen des internationalen Flug- und Schiffsverkehrs.

17.07.2003   Quelle: BMU

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