BUND: „Clement will zurück ins vorige Jahrhundert“

Als „klare Absage an den Klimaschutz“ hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die am 02.09.2003 von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement vorgestellten Grundsatzpositionen zur Energiepolitik bezeichnet.  Die Clement-Vorschläge mit ihrer nahezu ausschließlichen Fixierung auf den Energieträger Kohle verhinderten die notwendige 40prozentige Minderung der CO2-Emissionen bis 2020 im Vergleich zum Jahr 1990. Clement sei offenkundig […]

Als „klare Absage an den Klimaschutz“ hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die am 02.09.2003 von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement vorgestellten Grundsatzpositionen zur Energiepolitik bezeichnet.  Die Clement-Vorschläge mit ihrer nahezu ausschließlichen Fixierung auf den Energieträger Kohle verhinderten die notwendige 40prozentige Minderung der CO2-Emissionen bis 2020 im Vergleich zum Jahr 1990. Clement sei offenkundig entschlossen, die Verstromung der Kohle auf Jahrzehnte zu zementieren und so die notwendige Energiewende zu verhindern, heißt es in einer BUND-Pressemitteilung. Diese Politik führe zurück ins vorige Jahrhundert, so der BUND.

„Den dramatischen Klimaveränderungen als Folge der Energieverschwendung und daraus resultierenden volkswirtschaftlichen Schäden können wir nur entgehen, wenn Effizienz und erneuerbare Energien Vorrang erhalten“, erklärte die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. „Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist ein hervorragendes Instrument, um die Energiewende voranzubringen. Dazu gehört auch die Förderung effizienter Energietechnik wie die Kraft-Wärme-Kopplung sowie Einsparungen durch eine verbindliche Kennzeichnung des Stromverbrauchs aller Haushalts- und Bürogeräte. Veraltete und umweltfeindliche Energiestrukturen müssen endlich ersetzt werden. Das Wirtschaftsministerium und die Industrie dürfen nicht länger einfallslos einem imaginär steigenden Energiebedarf hinterher planen. Sie müssen sich an ökologische Zielvorgaben halten und für eine zukunftsfähige Energieversorgung sorgen“, appelliert die BUND-Vorsitzende.

Energiespartechniken und erneuerbare Energien würden derzeit von einer ineffizienten Versorgungs- und Verbundwirtschaft blockiert, kritisiert der BUND. Diese Blockade müsste schnellstens aufgebrochen werden: „Statt ungerechterweise der Windenergie Subventionitis zu unterstellen, sollte Clement endlich Subventionen in den Bereichen Atom und Kohle abbauen,“ sagte BUND-Energiereferent Walter Jungbauer. „Das Bundeswirtschaftsministerium scheint nicht wahrzunehmen, dass sich erneuerbare Energien zu einem bedeutenden Zukunftsmarkt entwickeln. Allein im Sektor Windenergie sind in Deutschland bereits 46.000 Menschen beschäftigt, im gesamten Bereich der erneuerbaren Energien rund 130.000 – mehr als in Atom- und Kohleindustrie zusammengenommen. Bis 2010 könnte diese Zahl auf etwa 500.000 steigen. Voraussetzung dafür sind jedoch klare Programme und Förderstrukturen sowie der politische Wille der Bundesregierung“, so Jungbauer weiter.

02.09.2003   Quelle: BUND

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