Ein Megawatt Solarstromanlagen vom Watzmann bis zum Wendelstein

Das Interesse an Bürgersolarkraftwerken ist in der Region vom Watzmann bis zum Wendelstein nach wie vor ungebrochen.  Das berichten das Forum Ökologie Traunstein, der Rosenheimer Solarförderverein (RoSolar) und der Bund Naturschutz Berchtesgadener Land in einer Pressemitteilung. Mittlerweile seien 44 Bürgersolarkraftwerke am Netz. 13 weitere Bürgersolarkraftwerke sind geplant, mit dem Ziel diese bis Jahresende ans Netz […]

Das Interesse an Bürgersolarkraftwerken ist in der Region vom Watzmann bis zum Wendelstein nach wie vor ungebrochen.  Das berichten das Forum Ökologie Traunstein, der Rosenheimer Solarförderverein (RoSolar) und der Bund Naturschutz Berchtesgadener Land in einer Pressemitteilung. Mittlerweile seien 44 Bürgersolarkraftwerke am Netz. 13 weitere Bürgersolarkraftwerke sind geplant, mit dem Ziel diese bis Jahresende ans Netz zu bringen. Insgesamt kommen diese Solarkraftwerke auf eine Leistung von knapp einem Megawatt, so das Forum Ökologie Traunstein.

„Mit 57 Bürgersolarkraftwerken ist die Region vom Watzman bis zum Wendelstein bundesweit führend. Es ist sehr erfreulich, dass das Bürgerengagement in den Gemeinden weiterhin so groß ist“, führt Peter Rubeck aus, Sprecher der Solarinitiative Forum Ökologie in Traunstein. Spitzenreiter bei den Bürgersolarkraftwerken mit derzeit 22 Kraftwerken sei der Landkreis Rosenheim, gefolgt von Traunstein und dem Berchtesgadener Land. In den drei Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land wurden laut Rubeck seit dem Start des Aktionsbündnisses im Mai 2000 über 6,8 Megawatt an neuen Solarstromanlagen installiert. Das bedeute einen Umsatz im Handwerk von mehr als 38 Millionen Euro.

Auf völliges Unverständnis stieß bei den Mitgliedern des Aktionsbündnisses die „Sommerloch-Debatte“ einzelner Spitzenpolitiker aus der Opposition und der Bundesregierung, die von Kürzungen der Einspeisevergütungen bis zur Abschaffung des Einspeisegesetzes reichten. „Es wird völlig verkannt, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz sich in einer sehr kurzen Zeit als Jobmaschine erwiesen hat. Inzwischen existieren 130.000 Arbeitsplätze im Bereich Erneuerbarer Energien, das sind mehr Arbeitsplätze als in der Kohle- und Atomindustrie. Die Diskussion einzelner Politiker zeigt einen fehlenden Sachverstand und kann nur als Effekthascherei bezeichnet werden“, so Wolfgang Fieweger vom Bund Naturschutz Berchtesgadener Land.

Gerade die letzten Monate hätten gezeigt, dass die klimatischen Voraussetzungen in Deutschland ideal seien, und Kohle- oder Kernkraftwerke durch die Wasserknappheit in den Flüssen vor sehr großen Problemen gestanden hätten. „Der Jahrhundertsommer belegt eindrucksvoll, dass eine sichere, umweltfreundliche und importunabhängige Stromversorgung nur mit einem viel stärkeren Einsatz der Erneuerbaren Energien machbar ist, allen voran mit der Solarstromtechnik. Dazu müssen wir schnellstmöglich unsere gesamte Energieversorgung umstellen“, so Dr. Rainer Schenk vom Forum Ökologie in Traunstein.

Die Initiative „Sonnenstrom vom Watzmann bis zum Wendelstein“ erwartet von der Bundes- und Landespolitik, dass die Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes den Solarboom in der Region und bundesweit fortsetzt. „Dazu brauchen wir eine Einspeisevergütung, die den Wegfall des 100.000 Dächerprogrammes ausgleicht und einen kostendeckenden Betrieb der Anlagen ermöglicht. Hierzu sind die Politiker aller Fraktionen gefragt, schließlich geht es um eine Mittelstandsförderung des örtlichen Elektrohandwerkes“, so Martin Winter, Vorsitzender des Rosenheimer Solarfördervereins.

10.09.2003   Quelle: Aktionsbündnis „Sonnenstrom vom Watzmann bis zum Wendelstein“; Forum Ökologie Traunstein

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