Shell Solar eröffnet zweite Herstellungslinie für Solarzellen in Gelsenkirchen

Die Shell Solar GmbH mit Sitz in München hat am 9. Oktober die zweite Fertigungslinie für Solarzellen in ihrem Werk in Gelsenkirchen in Betrieb genommen.  Die neue Linie wird mehr als 6 Millionen Solarzellen pro Jahr mit einer Spitzenleistung von insgesamt 15 Megawatt (MWp) herstellen, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Damit werde die bisherige […]

Die Shell Solar GmbH mit Sitz in München hat am 9. Oktober die zweite Fertigungslinie für Solarzellen in ihrem Werk in Gelsenkirchen in Betrieb genommen.  Die neue Linie wird mehr als 6 Millionen Solarzellen pro Jahr mit einer Spitzenleistung von insgesamt 15 Megawatt (MWp) herstellen, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Damit werde die bisherige Fertigungskapazität mehr als verdoppelt und der Output des Werkes Gelsenkirchen auf insgesamt 25 MWp pro Jahr gesteigert. Das entspreche dem jährlichen Stromverbrauch von etwa 6.000 westeuropäischen Haushalten. Die Gesamtinvestitionen von Shell Solar in das vor vier Jahren eröffnete Werk Gelsenkirchen belaufen sich nach eigenen Angaben inzwischen auf 30 Millionen Euro.

Die Solarfabrik Gelsenkirchen ist laut Shell weltweit eine der modernsten Fertigungsanlagen für Solarzellen. Mit der neuen, vollständig automatisierten Fertigungslinie würden multikristalline Solarzellen mit einem höheren Wirkungsgrad produziert. Diese neuen multikristallinen Solarzellen sind dünner und besitzen eine größere Oberfläche, wodurch sie mehr Licht aufnehmen können. Während die Solarzellen aus der neuen Fertigungslinie einen Wirkungsgrad von 15 Prozent erreichten, liege der Wirkungsgrad der in der ersten Linie gefertigten Solarzellen noch bei 13 Prozent. Die Effizienzsteigerung sei auf neue Technologien zurückzuführen: Es werde eine fortschrittliche Passivierungstechnologie angewandt und durch Verwendung einer Säuremischung eine texturierte Oberfläche geschaffen. Dadurch würden Elektronen, die für die Energieleistung ausschlaggebend sind, besser ausgenutzt. Dank der neuen Technologie sänken auch die Stückkosten. Kostenreduktion bleibe ein vordringliches Ziel der Solarzellenfertigung; denn nur so könne die Wettbewerbsfähigkeit von Solarenergie gegenüber anderen Energieträgern gesteigert werden, betont Shell Solar.

Kurt Döhmel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Shell Deutschland Holding GmbH, Hamburg, sieht die Erfolgsaussichten für die deutsche Photovoltaik-Industrie entscheidend von einer funktionierenden Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik abhängig. „Die Fertigung von Solarzellen und -modulen ist eine Zukunftsbranche, in der sich Deutschland im weltweiten Wettbewerb eine hervorragende Basis erarbeitet hat. Photovoltaik ist High-Tech, und 70 Prozent der deutschen Photovoltaik-Wertschöpfung liegen heute im Inland. Gleichwohl ist Photovoltaik aber immer noch ein sehr kleiner und sehr junger Industriezweig. Allein, ohne die Unterstützung der Politik und ohne entsprechende Rahmenbedingungen, kann dieser neue Wirtschaftszweig in Deutschland noch nicht überleben.“ Vor diesem Hintergrund sei die anstehende Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von existenzieller Bedeutung für die gesamte Solarindustrie. Trete die Gesetzesnovelle nicht zum 1. Januar 2004 in Kraft, werde es im nächsten Frühjahr zu Einbrüchen im Photovoltaik-Markt kommen.

Nachbesserungsbedarf sieht Döhmel besonders bei der Höhe des Basisvergütungssatzes. Nur bei einer angemessenen Vergütung könne auch für Solarparks eine entsprechende Mindestrendite dargestellt werden und nur derartige Freiflächen-Anlagen würden die für weitere Kostenreduktionen erforderlichen Stückzahlen bringen. „Fassaden und Dächer allein reichen nicht!“, so Döhmel weiter. Der mit den Naturschutzverbänden gefundene Kompromiss über zu nutzende versiegelte oder intensiv vorgenutzte Flächen bietet seiner Meinung nach eine gute Grundlage.

14.10.2003   Quelle: Shell Solar GmbH

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