Trittin: Klimawandel eine der Hauptursachen von Naturkatastrophen

Die Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz für die Katastrophenvorsorge hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin am 16.10 in Bonn zur Eröffnung der Zweiten Internationalen UN-Konferenz zur Frühwarnung vor Naturkatastrophen betont.  „Die 755 Naturkatastrophen des letzten Jahres haben ein Zehntel der Weltbevölkerung direkt betroffen. Frühwarnung und Vorbeugung sind ein Gebot der Nachhaltigkeit und der Mitmenschlichkeit“, sagte Trittin vor […]

Die Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz für die Katastrophenvorsorge hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin am 16.10 in Bonn zur Eröffnung der Zweiten Internationalen UN-Konferenz zur Frühwarnung vor Naturkatastrophen betont.  „Die 755 Naturkatastrophen des letzten Jahres haben ein Zehntel der Weltbevölkerung direkt betroffen. Frühwarnung und Vorbeugung sind ein Gebot der Nachhaltigkeit und der Mitmenschlichkeit“, sagte Trittin vor rund 250 Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern aus 66 Ländern aus allen Erdteilen.

Die Folgen des globalen Klimawandels und die Übernutzung natürlicher Ressourcen drohen zur Hauptursachen von Naturkatastrophen bis hin zu militärischen Konflikten und sogar Kriegen in diesem Jahrhundert zu werden, so der Bundesumweltminister. Trittin betonte, dass das im Rahmen der UN vereinbarte so genannte Millenniumsziel zur Armutsbekämpfung nur erreicht werden könne, wenn die Menschen ihre Häuser, Schulen, Strassen und Krankenhäuser nicht immer wieder durch Naturkatastrophen verlieren. Es gebe heute drei mal so viele Naturkatastrophen wie in den sechziger Jahren; die Schadenssumme habe sich sogar versiebenfacht. Eine der wichtigsten Ursachen für diese Entwicklung, der globale Klimawandel, werde weltweit immer noch nicht mit der nötigen Entschlossenheit bekämpft. „Die globale Energiewende, weg von fossilen Energien und Atomkraft, hin zu Erneuerbaren Energien und effizienterer Energienutzung, ist auf lange Sicht das wichtigste Instrument zur Vorbeugung von Krisen und Katastrophen“, sagte Trittin.

Die verheerenden Überschwemmungen des letzten Jahres hätten nicht nur im Elbeeinzugsgebiet, sondern auch im Schwarzmeerraum, in Bengalen, Südchina oder Südostasien, das Bewusstsein der Menschen für die Ursachen dieser Katastrophen geschärft. Der Aufbau effizienter Frühwarnsysteme vor Naturkatastrophen ist weltweit ein Gebot der Stunde, um künftigenKatastrophen besser vorbereitet zu begegnen. „Gerade im Hochwasserschutz ist Vorbeugung essentiell. Durch das in der Bundesregierung derzeit vorbereitete Hochwasserschutzgesetz, das zum Beispiel auch Nutzungsbeschränkungen und Bauverbote in Überschwemmungsgebieten vorsieht, werden wir einen weltweiten Standard setzen“, ergänzte der Bundesumweltminister.

Neue Studie zu Umweltschutz und Völkerrecht

Am Rande der Konferenz übergab Trittin eine Studie zum Thema Umweltschutz und Völkerrecht im Krieg an UNEP-Exekutivdirektor Klaus Töpfer. Mit diesem Beitrag sollen die entsprechenden Bemühungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen unterstützt werden. Die von dem amerikanischen Völkerrechtsprofessor Daniel Bodansky verfasste Studie wird bis Mitte Dezember 2003 auch in Buchform erscheinen, in der Berichte-Reihe des Umweltbundesamtes
Weitere Informationen zur UN-Konferenz EWC-II gibt es unter www.ewc2.org.
Auszüge aus der Studie von Prof. Bodansky (131 kByte) können heruntergeladen werden unter http://www.bmu.de/files/voelkerrecht.pdf.

20.10.2003   Quelle: BMU

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