Tiefengeothermie: Ministerbesuch beim Hot-Dry-Rock-Projekt Soultz-sous-Forêts

Gleich drei Minister hatte das Team des „Deep Geothermal Energy Programme“ in Soultz-sous-Forêts (Elsaß) vor Weihnachten zu Gast.  Die franzöische Umweltministerin Roselyne Bachelot, Frankreichs Außenhandelsminister François Loos und die Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, Margit Conrad, informierten sich über die Arbeiten an der dritten Tiefbohrung. Bis 2006 soll an dem „klassischen“ Standort der europäischen Hot-Dry-Rock-Forschung ein Pilotkraftwerk […]

Gleich drei Minister hatte das Team des „Deep Geothermal Energy Programme“ in Soultz-sous-Forêts (Elsaß) vor Weihnachten zu Gast.  Die franzöische Umweltministerin Roselyne Bachelot, Frankreichs Außenhandelsminister François Loos und die Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, Margit Conrad, informierten sich über die Arbeiten an der dritten Tiefbohrung.

Bis 2006 soll an dem „klassischen“ Standort der europäischen Hot-Dry-Rock-Forschung ein Pilotkraftwerk mit einer installierten Leistung von sechs Megawatt entstehen. Die weiteren Planungen sehen den Ausbau bis auf 25 MW vor. „Die breite Einführung von Kraftwerken nach dem Vorbild von Soultz-sous-Forêts könnte entscheidende Beiträge zum Klimaschutz, aber auch zur Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten leisten“ sagte Ministerin Conrad. „Die technischen Erfahrungen und Erkenntnisse, die in Soultz-sous-Forêts gewonnen wurden, sind richtungsweisend für die zukünftigen Möglichkeiten der Erdwärmenutzung“, so Conrad weiter.

In ihrer Pressemitteilung hob die Ministerin hervor, dass die in Soultz gewonnenen Erkenntnisse auch für ihr Rheinland-Pfalz von Bedeutung seien. Frau Conrad sieht ihr Bundesland mit seinen Kraftwerksprojekten in Speyer, Landau, Offenbach/Pfalz und Worms als Referenzregion für die Geothermie in Deutschland.

Seit den 90er Jahren wird in Soultz erfolgreich Geothermie-Geschichte geschrieben. Das Europäische Hot-Dry-Rock-Forschungsprogramm hat entscheidend zur Weiterentwicklung der Stromerzeugung mit der Energie aus der Tiefe beigetragen. Finanziert wurde das Vorhaben im wesentlichen aus Fördermitteln der Europäischen Union, aus Deutschland und Frankreich.

Seinerzeit hatte das Projekt als reines wissenschaftliches Forschungsvorhaben begonnen, aber bereits früh das Interesse der Industrie geweckt. Die Arbeiten werden mittlerweile von der Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung „Wärmebergbau“ (EWIV Wärmebergbau) durchgeführt, zu der sich eine Reihe von Unternehmen zusammengeschlossen haben, die in der HDR-Technologie eine Option für die Zukunft sehen. Zur EWIV gehören die EdF & Electricité de Strasbourg S. A. (Frankreich); die Pfalzwerke AG (Deutschland); ENEL Green Power S. p. A. (Italien); Shell Exploration & Production B. V. (Niederlande) und der deutsche Geothermie-Spezialist BESTEC GmbH, der die Geschäftsführung des Konsortiums ausübt.

Mehr zum Projekt in Soultz finden Sie auf der Homepage der Geothermischen Vereinigung http://www.geothermie.de oder unter http://www.soultz.net.

29.12.2003   Quelle: Geothermische Vereinigung e.V.

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