US-Ökonom Meadows warnt vor vermehrtem Energieverbrauch und Klimawandel

Der amerikanische Wissenschaftler Dennis L. Meadows warnt vor „stupidem Wachstum“. Seinen neuen Untersuchungen zufolge hat sich das Risiko eines weltweiten Zusammenbruchs nicht verringert. „Es gibt überhaupt keinen Grund zur Entwarnung. Selbst der World Energy Council, der weltweite Klub der Energiemanager, hält es nicht mehr für ausgeschlossen, dass wir die Erde unbewohnbar machen“, sagte er der […]

Der amerikanische Wissenschaftler Dennis L. Meadows warnt vor „stupidem Wachstum“. Seinen neuen Untersuchungen zufolge hat sich das Risiko eines weltweiten Zusammenbruchs nicht verringert. „Es gibt überhaupt keinen Grund zur Entwarnung. Selbst der World Energy Council, der weltweite Klub der Energiemanager, hält es nicht mehr für ausgeschlossen, dass wir die Erde unbewohnbar machen“, sagte er der Wochenzeitung DIE ZEIT.  Dennis L. Meadows wurde als Autor des Buches „Die Grenzen des Wachstums“ bekannt, das er 1972 gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern für den Club of Rome geschrieben hatte. „Die Menschheit hat 30 Jahre verloren“, so der Chemiker und
Management-Professor Meadows, der heute an der Universität von New Hampshire lehrt.

Meadows argumentiert im Zeit-Interview, dass durch einen übermäßigen Verbrauch von Rohstoffen kein nachhaltiges Wachstum und keine langfristigen Arbeitsplätze entstehen: „Wenn wir aber das Wachstum durch vermehrten Energieverbrauch ankurbeln, beschleunigen wir den Klimawandel – und der wird uns eines Tages gigantische Beschäftigungsprobleme bescheren.“ Meadows hält eine nachhaltige Entwicklung für eine gute Vision. Aber viele, die den Begriff im Munde führen, würden genau das Gegenteil tun, kritisiert er in der ZEIT.

Nicht-erneuerbare Ressourcen, beispielsweise die Ölvorräte in der Erdkruste, dürfen nicht schneller verbraucht werden, als sich erneuerbare Alternativen entwickeln, beispielsweise die Sonnenenergie-Nutzung. Zweitens dürften Gewässer, Luft und Boden nicht dermaßen verschmutzt werden, dass sie sich nicht regenerieren können. Und drittens müsse für mehr Gleichheit in der Welt gesorgt werden. So lange die Kluft zwischen Arm und Reich so immens sei wie heute, werde es keine nachhaltige Entwicklung geben, sagte Meadows.

Das komplette Interview ist veröffentlicht in der ZEIT Nr. 2 vom 31. Dezember 2003.

06.01.2004   Quelle: DIE ZEIT

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