Wärmemarkt: Verbände drängen auf EU-Unterstützung für Erneuerbare

Europäische Industrie- und Umweltverbände werden auf der Konferenz „Intelligent Policy Options“ eine gemeinsame Erklärung abgeben zur Förderung erneuerbarer Energien in den Bereichen Heizung und Kühlung. Die Verbände warnen die Europäische Union und die Mitgliedsstaaten, dass die EU-Ziele ohne eine starke und stimmige Politik verfehlt würden. 40 Prozent der Primärenergie in der EU wird für Heizung […]

Europäische Industrie- und Umweltverbände werden auf der Konferenz „Intelligent Policy Options“ eine gemeinsame Erklärung abgeben zur Förderung erneuerbarer Energien in den Bereichen Heizung und Kühlung. Die Verbände warnen die Europäische Union und die Mitgliedsstaaten, dass die EU-Ziele ohne eine starke und stimmige Politik verfehlt würden. 40 Prozent der Primärenergie in der EU wird für Heizung und Kühlung verbraucht, doch der nachhaltigen Produktion von Wärme und Kälte wird viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet“,  stellt Ole Pilgaard fest, Präsident der Präsident des Europäischen Solarwärmeindustrieverbandes (ESTIF).

Die ESTIF ist einer der neuen Verbände, welche die Erklärung unterzeichnet haben. „Solarwärme, Biomasse und Erdwärme sind bewährte Technologien, die bis zu 100% der Heizung und Kühlung eines großen Teils der Gebäude in Europa decken können. Damit würden die gefährlichen Emissionen der herkömmlichen Energiequellen gesenkt und die Sicherheit der Energieversorgung in Europa gesteigert. Wir fordern die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf, jetzt zu handeln“, so Pilgaard.

Im einzelnen fordern die Verbände präzise Ziele für Heizung und Kühlung mit erneuerbaren Energie in der EU und in den Mitgliedsstaaten; finanzielle Anreize, und andere Maßnahmen zur Marktstimulierung, die stark genug sind, diese Ziele zu erreichen sowie eine Diskussion auf höchster Ebene, damit alle Interessensgruppen festlegen können, welche Ansätze auf regionaler, nationaler oder europäischer Ebene verfolgt werden sollen.

Technologien zur Heizung mit erneuerbaren Energien ersetzen nicht nur herkömmliche Brennstoffe, sondern verringern auch den Stromverbrauch, betonen die Verbände. „Zum ersten Mal in der Geschichte ist die Spitze des Strombedarfs in mehreren europäischen Ländern nicht mehr im Winter, sondern im Sommer“, betont ESTIF-Generalsekretär Raffaele Piria. Erneuerbare Quellen wie die Solarwärme könnten diese steigende Nachfrage dämpfen, so Piria. Der Weg zu einer breiten Nutzung solarer Kühlung sei noch in diesem Jahrzehnt bereitet, wenn die Markteinführung und Technologieentwicklung staatlich unterstützt werde.

Heizung und Kühlung sind notwendige Bestandteile einer umfassenden Strategie um die Erneuerbaren vorabzubringen und für eine nachhaltige Energieversorgung zu sorgen, schließt die Erklärung.

Die gemeinsame Erklärung wurde unterzeichnet von ESTIF (European Solar Thermal Industry Federation), AEBIOM (European Biomass Association), EGEC (European Geothermal Energy Council), EUBIA (European Biomass Industry Association), EREC (European Renewable Energy Council), EUFORES (European Forum for Renewable Energy Sources), EUREC (European Renewable Research Centres Agency), GREENPEACE und WWF. Die Verbände wollen die EU damit an deren Ziele für die erneuerbaren Energien erinnern. Das Weißbuch der EU-Kommission enthalte für das Jahr 2010 die Vorgabe, dass erneuerbare Energiequellen 12 % des Bruttoinlandsverbrauchs abdecken, davon wiederum sollten 5% auf Heizung und Kühlung entfallen.

19.01.2004   Quelle: ESTIF

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