Windenergie in der EU: fast die Hälfte der neuen Anlagen entfällt auf Deutschland

Deutschland ist weiterhin der größte europäische Markt für Windenergieanlagen. Das geht aus den Marktdaten hervor, die der Bundesverband Windenergie (BWE) am 7.2.2004 in Berlin vorstellte. Demnach wurden in der Europäischen Union (EU 15) im vergangenen Jahr Anlagen mit insgesamt 5.381 Megawatt (MW) Leistung installiert. 2.645 Megawatt wurden in Deutschland installiert (49,1 Prozent).  Mehr als ein […]

Deutschland ist weiterhin der größte europäische Markt für Windenergieanlagen. Das geht aus den Marktdaten hervor, die der Bundesverband Windenergie (BWE) am 7.2.2004 in Berlin vorstellte. Demnach wurden in der Europäischen Union (EU 15) im vergangenen Jahr Anlagen mit insgesamt 5.381 Megawatt (MW) Leistung installiert. 2.645 Megawatt wurden in Deutschland installiert (49,1 Prozent).  Mehr als ein Viertel der zugebauten Leistung – 1.377 Megawatt beziehungsweise 25,6 Prozent – entfielen auf Spanien. Damit hätte Spanien Deutschland bei der neu installierten Leistung überholt, wenn die Zahlen pro Kopf der Bevölkerung zu Grunde gelegt werden. Auch Österreich sei mit neu aufgestellten 276 Megawatt in die europäische Spitzengruppe aufgestiegen.

„Das zeigt uns, dass auch andere Europäer der Windkraft inzwischen eine hohe Priorität zuschreiben und den Ausbau massiv vorantreiben“, urteilt Dr. Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbandes Windenergie. Wichtig sei daher, die Neufassung des seit langem diskutierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zügig zu verabschieden. Nur so werde die Investitionssicherheit der Branche hierzulande wieder hergestellt. „Anderenfalls könnte es durchaus sein, dass wir unsere Marktführerschaft verlieren“, so Ahmels.

In der Europäischen Union waren nach Angaben des BWE Ende 2003 insgesamt 28.401 Megawatt Windenergie installiert. Im Jahr 2002 waren es noch 23.083 Megawatt. Damit werden rund 2,4 Prozent des gesamten EU-Stromverbrauches durch Windräder gedeckt und 39 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid eingespart. Der deutsche Anteil an der installierten Leistung beträgt mit 14.609 Megawatt mehr als die Hälfte (51,4 Prozent). Lege man dem Ausbautempo 2003 allerdings die Einwohnerzahl zu Grunde, ergebe sich ein anderes Bild: Spitzenreiter sei in diesem Fall Dänemark mit rund 45 Watt pro Einwohner neu installierter Kapazität. Dahinter folgen Spanien und Österreich mit je 34 Watt pro Einwohner und dann erst Deutschland mit etwa 32 Watt pro Kopf.

In Dänemark wurde 2003 der bislang größte Windpark auf See errichtet, das Offshore-Projekt Nysted. Großbritannien habe derzeit Standorte für 15 neue Windparks auf See bekannt gegeben. Einer davon soll mit rund 250 Turbinen der weltweit größte seiner Art werden. Hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind laut BEW Großbritannien und Frankreich. Dort seien im vergangenen Jahr nur 103 beziehungsweise 91 Megawatt neu errichtet wurden. In den Beitrittsländern wurden im vergangenen Jahr 41 Megawatt neu installiert.

04.02.2004   Quelle: BWE

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