SPD-Bundestagsfraktion: Klimaschutz ohne Alternative
„Die Wissenschaftler des US-Verteidigungsministeriums bezeichnen zu Recht die Klimaveränderungen als die größte Bedrohung der Menschheit. Und sie verweisen nicht nur auf die schleichende Erwärmung der Erde, sondern zeigen die Gefahr abrupter und drastischer Klimaveränderungen, zum Beispiel durch einen Zusammenbruch des Golfstroms, realistisch auf.“ So kommentiert der zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, Berichte über eine Studie des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Die „Yoda-Studie“ bezeichne abrupte Klimaverschiebungen und „apokalyptische Zustände“ als deren Folge als realistisch, wenn nicht schnell drastische Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen würden.
Die amerikanische Regierung habe es jetzt Schwarz auf Weiß, welche Folgen ihre Verweigerungsstrategie nicht nur für die Welt, sondern gerade auch für die USA drohten, betont Kelber. Zu erwarten seien Dürren, Überschwemmungen, neue Krankheiten, Kriege um Rohstoffe und um Nahrungsmittel. Die amerikanische Regierung müsse sich sofort entscheiden, an den internationalen Anstrengungen zum Klimaschutz teilzunehmen, fordert Kelber. Schritte zur Senkung der Teibhausgas-Emissionen in den USA seien unmittelbar nötig, die bloße Hoffnung auf einen wissenschaftlichen Durchbruch in ein paar Jahrzehnten sei unverantwortlich, wenn die Studie von realen Gefahren eines Klimaumbruchs in den nächsten drei Jahrzehnten spreche, kommentiert Kelber.
Aber auch in Deutschland müsse die Bereitschaft zu weiteren Anstrengungen im Klimaschutz wieder zum Top-Thema der politischen Diskussion werden. Zum Klimaschutz gebe es keine Alternative, ein „Weiter so“ hätte verheerende ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen. Wer sich dem Klimaschutz verweigere oder – wie aktuell – den geplanten Emissionshandel trotz nur geringer Belastungen ablehne, müsse deutlich erfahren, dass er mit einer solchen Haltung alleine stehe, erklärte Kelber.
Deutschland müsse seine internationale Verpflichtung zu einer Senkung der Emission von Treibhausgasen um 21 Prozent bis zum Jahr 2010 erfüllen, erinnert Kelber. Dabei sei es auf einem guten Weg. Die EU müsse sich vornehmen, die Emissionen bis 2020 im Schnitt um 30 Prozent zu senken. Hieran könnte sich Deutschland mit einer Reduktion von 40 Prozent beteiligen, erwartet Kelber. Je eher Deutschland sich auf diese Aufgabe einstelle, um so weniger Belastungen und um so mehr Chancen werde sie bringen.
26.02.2004 Quelle: SPD-Bundestagsfraktion