RegioSolar schafft bundesweites Forum für Solarinitiativen

Über 50 Solarinitiativen aus ganz Deutschland nutzten am 02. und 03.04 2004 die Gelegenheit, sich auf der ersten Bundeskonferenz für Solarinitiativen in Berlin vorzustellen. Die „RegioSolar“ war vom Bundesumweltministerium und dem Bundesverband Solarindustrie (BSi) e.V. initiiert worden, um den lokalen und regionalen Akteuren eine „Plattform des Gedanken- und Erfahrungsaustauschs“ zu bieten. Auf dem Programm, das […]

Über 50 Solarinitiativen aus ganz Deutschland nutzten am 02. und 03.04 2004 die Gelegenheit, sich auf der ersten Bundeskonferenz für Solarinitiativen in Berlin vorzustellen. Die „RegioSolar“ war vom Bundesumweltministerium und dem Bundesverband Solarindustrie (BSi) e.V. initiiert worden, um den lokalen und regionalen Akteuren eine „Plattform des Gedanken- und Erfahrungsaustauschs“ zu bieten. Auf dem Programm, das rund 250 Aktive und Interessierte anzog, standen Vorträge und Podiumsdiskussionen, Workshops, Posterpräsentationen und die Meisterfeier der Solarbundesliga.  Die Ergebnisse und Präsentationen werden in Kürze im Internet unter www.regiosolar.de veröffentlicht. Dort ist auch die 60-seitige Studie „Solarinitiativen in Deutschland“ zu finden, die einen Einblick in die vielseitigen Aktivitäten sowie Anregungen für die eigene Arbeit bietet. Außerdem können lokale und regionale Akteure die Website zur Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit nutzen.

Die Gruppen, die sich im Berliner Umweltforum vorstellten, zeichneten sich durch Kreativität, Professionalität und großes Engagement aus. Zu den süddeutschen Initiativen zählte zum Beispiel die Initiative „Sonnenstrom vom Watzmann bis zum Wendelstein“. Die Interessensgemeinschaft von Handwerk, Umweltverbänden, Banken und Kommunalpolitik hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2006 in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land und Rosenheim Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 30 Megawatt zu installieren.

Ein ehrgeiziges Ziel verfolgt auch „Ziel 21 – Wir schaffen die Energiewende!“ aus Fürstenfeldbruck. Bis 2030 will der Landkreis seinen Strom- und Wärmebedarf komplett durch erneuerbare Energien decken. Zu den Pionieren der Solarenergie, die sich auf der Bundeskonferenz vorstellten, gehörten die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen und der Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften. Erstere hat ihren Ursprung im Verein Sonnenkraft in Freising, der sich seit über 20 Jahren für die Energiewende engagiert. 1993 konnten sie in Freising als erste bundesweite Kommune die kostendeckende Vergütung für Solarstrom erwirken. Die Solar-Einkaufsgemeinschaften, ein Konzept aus Oberösterreich, ebneten der Solartechnik durch den gemeinsamen Einkauf von Solarkomponenten, Baukurse und intensive Aufklärungsarbeit den Weg nach Süddeutschland. Die Gemeinde Furth zeigte auf, wie die Versorgung aus erneuerbaren Energien für ihre 3.000 Einwohner heute zur Normalität geworden ist.

Doch nicht nur im sonnenreicheren Süden, auch in den anderen Regionen Deutschlands ist die Solarenergie auf dem Vormarsch. Initiativen wie „Sonne über Pankow“ und „Bürger-Solar Berlin“ berichteten über Solar-Aktivitäten in der Hauptstadt. Die Stadt Gelsenkirchen erläuterte, wie sie von der „Stadt der tausend Feuer“ zur „Stadt der tausend Sonnen“ werden will. Ein Vertreter der Hamburger Umweltbehörde demonstrierte, wie Solartechnik dem norddeutschen „Schmuddelwetter“ trotzt und sich auch hier langsam, aber stetig durchsetzt. Auf großes Interesse stieß auch die Initiative „SolarBrücke Obrigheim-Biblis“. In dem gemeinsamen Projekt der Solarenergie-Vereine der beiden Städte in Baden-Württemberg soll eine symbolische Verbindung mit einem etwa 10 Kilometer breiten „Solar-Korridor“ errichtet werden. Aus den neuen Bundesländern war unter anderem die „Initiative für Regenerative Energien in Sachsen“ (IRES) vertreten. Sie stellte die Bürgerkraftwerke Freiberg und Tivoli vor.

Mehrfach lobend erwähnt wurde die Solarbundesliga (www.solarbundesliga.de), ein bundesweites Ranking für das solare Engagement von Kommunen. 2001 ins Leben gerufen, beteiligen sich heute über 600 Kommunen aus ganz Deutschland an dem sportlich-solaren Wettbewerb. Diesjähriger „Deutscher Meister“ ist die bayerische Gemeinde Rettenbach am Auerberg. Hier sind pro Einwohner Solarstromanlagen mit einer Leistungskapazität von 517,8 Watt und fast ein halber Quadratmeter solarthermischer Kollektorfläche pro Kopf installiert.

„Weiter so! Unbedingt weitermachen!“ war dann auch das Fazit am Ende der zweitägigen Veranstaltung. Dies galt nicht nur als Appell an die Initiativen, sondern auch an die Veranstalter der Bundeskonferenz. Solarinitiativen und Teilnehmer wünschen sich ein jährliches Treffen an wechselnden Standorten in Deutschland sowie eine weitere Vernetzung und intensiveren Austausch untereinander.

Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.regiosolar.de oder telefonisch unter der Rufnummer 030 / 29 777 88 20.

13.04.2004   Quelle: Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften e.V.

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