Frankreich: Kernkraftwerke sollen den Risiken hoher sommerlicher Temperaturen angepasst werden

Das französische Amt für Strahlenschutz und Reaktorsicherheit (ASN) ist der Ansicht, dass die Betreiber der französischen Kernkraftwerke, die letzten Sommer Sofortmaßnahmen ergreifen mussten, um die Folgen der Hitzewelle auf den Betrieb der Anlagen zu minimieren, sich jetzt ernsthaft an dieses klimatische Risiko anpassen müssen. Im Jahresbericht der ASN wird erklärt, dass die im Jahr 2003 […]

Das französische Amt für Strahlenschutz und Reaktorsicherheit (ASN) ist der Ansicht, dass die Betreiber der französischen Kernkraftwerke, die letzten Sommer Sofortmaßnahmen ergreifen mussten, um die Folgen der Hitzewelle auf den Betrieb der Anlagen zu minimieren, sich jetzt ernsthaft an dieses klimatische Risiko anpassen müssen. Im Jahresbericht der ASN wird erklärt, dass die im Jahr 2003 erlebte Klimasituation gezeigt habe, dass die Kernkraftwerksbetreiber Schwierigkeiten hatten, die
Temperaturkriterien einzuhalten, die für den Betrieb wichtig sind.
  „Entscheidungen sind unter zeitlichem Druck getroffen worden. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit man in Zukunft nicht mehr improvisieren muss“ erklärte André-Claude Lacoste, geschäftsführender Direktor der ASN auf einer Pressekonferenz.

EDF hatte laut ASN in einigen Kernkraftwerken Sofortmaßnahmen ergreifen müssen, um die Luft innerhalb der Gebäude abzukühlen, welche die Reaktoren schützen. Im Kernkraftwerk von Fessenheim (Oberrhein) habe kurzfristig ein Besprühungssystem eingebaut werden müssen, weil die Innentemperatur 48°C überschritten hatte. In anderen Kraftwerken habe der Temperaturanstieg der Wasserläufe, die das Abkühlen ermöglichen, das ASN dazu veranlasst, die Betriebsnormen zu lockern. Die Kernkraftwerke, die sich an der Rhone, der Seine, der Mosel und der Garonne befinden, durften zeitweise weiterarbeiten, jedoch mit einer Abwärme, die höher lag als die vorgeschriebenen Genehmigungen.
Diese Maßnahme sei von den Umweltschützern aufs äußerste kritisiert worden. Sie betonten, dass dies für einige Spezies ein großes Risiko darstellte.

„Diese zeitlich begrenzte Genehmigung ist eigentlich sehr wenig genutzt worden“, und „zu keinem Zeitpunkt ist die Sicherheit erneut in Frage gestellt worden“ versicherte Lacoste. Allerdings stelle der ASN-Bericht fest, dass eine solche Situation noch häufiger auftreten werde und sie deshalb berücksichtigt werden müsse, sowohl bei der Ausmessung der Kernanlagen, als auch für die Entwicklung eines Alarmsystems, das solche Situationen voraussieht.

Direction générale de la sûreté nucléaire et de la radioprotection (ASN); Wissenschaft-Frankreich (Nr. 51; April 2004))

16.04.2004   Quelle: ASN

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