EU-Klimaforschungsprojekt: aktuelle CO2-Konzentration ist die höchste der letzten 440.000 Jahre

Die Europäische Kommission hat am 18.06.2004 die neuesten Ergebnisse einer von der EU-finanzierten Initiative zur Klimaforschung vorgestellt (European Ice Core Project in Antarctica, EPICA). Die bisherigen Ergebnissen zeigen, dass die jetzige „Warmzeit“ des Erdklimas ohne menschliche Beeinflussung noch 15.000 Jahre andauern könnte. Die derzeitige CO2-Konzentration ist jedoch die höchste der letzten 440.000 Jahre.  Aufgrund eines […]

Die Europäische Kommission hat am 18.06.2004 die neuesten Ergebnisse einer von der EU-finanzierten Initiative zur Klimaforschung vorgestellt (European Ice Core Project in Antarctica, EPICA). Die bisherigen Ergebnissen zeigen, dass die jetzige „Warmzeit“ des Erdklimas ohne menschliche Beeinflussung noch 15.000 Jahre andauern könnte. Die derzeitige CO2-Konzentration ist jedoch die höchste der letzten 440.000 Jahre.  Aufgrund eines besseren Verständnisses der vergangenen Klimaänderungen werde es möglich sein, den durch den Menschen bedingten Klimawandel vorherzusagen, heißt es in einer Pressemitteilung der EU-Kommission. Im Rahmen der Initiative EPICA haben Wissenschaftler aus 10 europäischen Ländern Untersuchungen an einem 740.000 Jahre alten Bohrkern durchgeführt. Dies ist die älteste Eisprobe, die bisher für die Klimaforschung herangezogen wurde. An ihr lassen sich Veränderungen der Temperatur sowie der Konzentration von Gasen und Partikeln in der Atmosphäre nachweisen.

Philippe Busquin, das für Forschungsfragen zuständige Mitglied der Europäischen Kommission, erklärte dazu: „Dank der Forschungsprogramme der EU können europäische Forscher zusammenarbeiten und das aktuelle Wissenschaftsgeschehen mitgestalten, sei es in der Klimaforschung oder auf anderen Gebieten. Wenn die europäischen Forscher zusammenarbeiten, sind sie unschlagbar.“

Extreme Forschungsbedingungen

Die EU-Wissenschaftler brachten die Bohrung durch den dicken Eispanzer der Antarktis bei Temperaturen von minus 40°C im Sommer an einem entlegenen Punkt in tausend Kilometer Entfernung von der nächsten Forschungsstation nieder. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen unter –54°C. Sie werden ihre Bohrungen bis Jahresende fortsetzen, um den Felsgrund unter dem Eisschild zu erreichen. In dieser Tiefe dürften sie auf Eis stoßen, das über 900.000 Jahre alt ist.

Weitere Informationen unter http://www.awi-bremerhaven.de/GPH/EPICA/#top

26.06.2004   Quelle: EU-Kommission

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